Gelsenkirchen. Der Stadt Gelsenkirchen sind seit 2009 für Miete und Wartung eines Bauzaunes an der Hartmannstraße Kosten in Höhe von 102.062,88 Euro entstanden.
Wie knapp das Geld in der Stadtkasse ist, wird alljährlich bei den Haushaltsberatungen offensichtlich. Umso erstaunlicher ist es dann, wofür Beträge zur Verfügung stehen. Konkret geht es um den Bauzaun an der Hartmannstraße in Rotthausen. Seit Abschluss einer Kanalbaumaßnahme und der Entscheidung der Verwaltung im Jahr 2009, den Zaun stehen zu lassen, sind der Stadt bis Januar 2015 Kosten in Höhe von 102.062,88 Euro entstanden.
Eine Anfrage der CDU-Ratsfraktion zum Thema wird nun vom Rechnungsprüfungsauschuss beantwortet. Demnach musste die 333 Meter lange Stützmauer gegen herabfallende Steine gesichert werden. Vier Eigentümer gibt es. Die Stadt ist mit zehn Metern beteiligt. Den größten Anteil hält ein seit dem Jahr 2004 insolventer Eigentümer mit 265 Metern. Die restlichen Meter teilen sich zwei weitere Eigentümer. Eine Rückforderung der Kosten sei bisher nicht erfolgt, heißt es im Verwaltungsbericht. Zwischenzeitlich aber wurden gegen zwei Eigentümer Rückforderungsbescheide erlassen.
Haupteigentümer ist seit 2004 insolvent
Eine dauerhafte Lösung des Problems ist wegen der ungewissen Situation des Haupteigentümers nicht zu erwarten. Hier setzt die CDU-Ratsfraktion mit ihrer Forderung nach kostengünstigen Alternativen für die Stadt an. Werner Wöll findet: „Eine Variante ist der von der CDU ins Gespräch gebrachte Kauf eines Bauzauns. Selbst wenn man die Kosten für Aufstellung und Wartung einkalkuliert, führt die Variante dauerhaft zu einer Kostenreduzierung.“
Laut Verwaltung kostet ein Bauzaun in der Größenordnung 8000 Euro, das Aufstellen 2250 Euro netto und die Wartung 85 Euro pro Woche (4420 Euro im Jahr). Unter dem Strich stehen dann 14.670 Euro. In den Folgejahren würden nur die Wartungskosten zu Buche schlagen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2014 beliefen sich die Zaunkosten für die Stadt auf 24.371,93 Euro.
Eine weitere Alternative sieht die Rechnungsprüfung in der Überspannung der Mauer mit einem engmaschigen Schutznetz aus Draht.