Gelsenkirchen. Peter Karst ist das Gesicht der Umbau 21 Innovationsgesellschaft. Der Jurist aus Bochum wurde am Mittwoch im Hans-Sachs-Haus als Geschäftsführer vorgestellt.
Reinhard Klenke brachte es mit einem Bild auf den Punkt: „Der Motor läuft, jetzt müssen wir das Auto zum Fahren bringen.“ Damit sprach der Regierungspräsident zu Münster am Mittwoch im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus die Vorstellung von Peter Karst an. Der 44-jährige Jurist aus Bochum ist seit dem 1. März als Geschäftsführer der „Umbau 21 Innovationsgesellschaft Emscher Lippe“ tätig und damit das verbindende Element, das Gesicht für eine in Teilen gemeinsame Wirtschaftspolitik der Städte Gelsenkirchen und Bottrop sowie dem Kreis Recklinghausen.
Der Name der Gesellschaft soll für das Bemühen stehen, die Region Emscher-Lippe-Nord im 21. Jahrhundert zukunftsfähig aufzustellen. Aus Wirtschaftsförderung 1.0 soll eine mit dem Wert 2.0 oder 3.0 werden. Die Idee ist keine neue. Umbau 21 löst die WiN Emscher-Lippe GmbH ab, deren zu bescheidene Erfolgsbilanz neue Strukturen erforderlich machte.
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Schlanker soll das Gesamtgebilde sein, effizient aufgestellt, schlagkräftig und schnell in seinen Entscheidungen. Diese Attribute sind nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern eine Grundbedingung, die im Vorfeld das Land Nordrhein-Westfalen gestellt hatte, um eine Förderung dieser neuen Gesellschaft zunächst für drei Jahre zu genehmigen – Verlängerung wahrscheinlich. Außerdem garantierte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin der Region nicht nur einen wettbewerbsfreien Zugriff auf die EU-Fördertöpfe für den Zeitraum 2014 bis 2020, sondern bringt sich als Vorsitzender des Beirates auch noch persönlich ein.
Rechtzeitige Entwicklung der Flächen
Peter Karst steht als Person für die Zusammenarbeit der Städte, für die Koordination der Region. Etwa für die rechtzeitige Entwicklung der Flächen, wenn in Marl und in Bottrop in diesem Jahr und in 2018 die Geschichte des deutschen Steinkohlebergbaus zu Grabe getragen wird, wie Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) es formulierte.
Bei Umbau 21 geht es aber auch darum, zumindest ein gutes Stück des Kirchturmdenkens zu beenden. Frank Baranowski (SPD), Gelsenkirchens Oberbürgermeister, ließ keinen Zweifel daran, „dass es auch mal Mehrheitsentscheidungen im Präsidium geben muss, um etwas auf den Weg zu bringen“.
Dieser Herausforderung stellt sich Peter Karst als Geschäftsführer der Umbau 21: „Ich liebe Strukturfragen, Entwicklungsprozesse und das Erreichen gemeinsamer Ziele.“ Regierungspräsident Klenke würde ihn vielleicht als den Fahrer bezeichnen, der den Gang einlegt, um die Region in eine bessere Zukunft zu steuern.