Gelsenkirchen. . Schickes für Seniorinnen und Senioren wird immer mehr ein Thema. Das mobile Bekleidungsgeschäft „Modemobil“ bietet in Altenheimen, Seniorenstiften und -residenzen, aber auch Stadtteiltreffs wie dem AWO-Begegnungszentrum in Schalke eine fröhliche Modenschau und Einkaufserlebnis der besonderen Art.
Nein, einen koketten Hüftschwung oder Kleidergröße XS möchten die Damen und die Handvoll Herren nicht sehen. „Wir brauchen keine herumstöckelnden Models, bei uns stehen Natürlichkeit und ein freundliches Lächeln im Vordergrund“, sagt Bärbel Lindmeyer. Die gelernte Schneiderin, Direktrice und Franchise-Nehmerin von „Modemobil“ moderiert die Modenschau im AWO-Begegnungszentrum in Schalke.
Edith (80), Inge (75), Lilo (71), Ulla (80) und Heinz (79) präsentieren selbstbewusst und mit großem Spaß die neuesten Frühjahr-Sommer-Trends auch ohne einstudierte Posen ausgesprochen publikumsnah. „Wie fühlt sich das Material an“, möchte eine Seniorin wissen und Model Inge tritt nah an den Tisch heran. In diesem Fall ist Anfassen ausdrücklich erwünscht, denn die Kleidung, die hier vorgeführt wird, kann nach der Modenschau gekauft werden.
Die ältesten aktiven Models sind Edith und Ulla
Schickes für Seniorinnen und Senioren wird immer mehr ein Thema. Das mobile Bekleidungsgeschäft „Modemobil“ bietet in Altenheimen, Seniorenstiften und -residenzen, aber auch Stadtteiltreffs wie dem AWO-Begegnungszentrum in Schalke eine fröhliche Modenschau und Einkaufserlebnis der besonderen Art. Ralf Hauke, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Schalke nennt die Veranstaltung eine „Win-Win-Situation“. Die AWO-Gäste hätten Spaß und Modemobil mache Umsatz.
„Hier befinden sich die Senioren in einem geschützten Raum, können sich in Ruhe Mode anschauen und sehen gleichzeitig, wie sie älteren Menschen steht“, begründet Inge (75) ihre Motivation, als Mannequin aufzutreten. Die ältesten aktiven Models sind Edith und Ulla. Mit 80 Jahren flanieren sie souverän durch den Saal. „Es macht großen Spaß“, sagen die rüstigen Damen. Edith ist aus Bottrop und tritt regelmäßig auf den Modenschauen von Bärbel Lindmeyer auf. Als einziger Dressman wagt sich Heinz (79) auf den Laufsteg. „Im vergangenen Jahr ist mir aufgefallen, dass auch Männermode angeboten wird, aber niemand hat sie vorgeführt“, sagt er und lacht. Heute ist seine Premiere als Model und er wird mit Beifall und Oh-Rufen begrüßt, als er in einem Freizeitanzug, der knapp am Schalke-Blau vorbeischrammt, den Saal betritt.
Immer wieder gibt es Beifall für die Models, die Blazer und Blusen, Westen und Hosen in den aktuellen Frühjahrs- und Sommerfarben vorführen. „Oh, wie schick!“ und „Sehr elegant!“ flüstern sich die Damen am Kaffeetisch zu. Die Entscheidung für das Frühjahrsoutfit ist gefallen.
