Gelsenkirchen. . Die Feuerwehr in Gelsenkirchen erledigt einen harten Job. Allein im Jahr 2014 fuhr sie 36 471 Einsätze in der Stadt.
Die Feuerwehr in Gelsenkirchen erledigt einen harten Job. Allein im Jahr 2014 fuhr sie 36.471 Einsätze in der Stadt. Umgerechnet sind das mehr als hundert pro Tag! Eine echte Mammutleistung, die sich mit Blick auf das Vorjahr, da waren es 32.798 Einsätze, um rund elf Prozent steigerte.
Interessant ist das Anforderungsprofil der Wehr. Bergen, Retten, Löschen und Schützen sind die vier Attribute, die schon über Kinderbücher vermittelt werden. In der Gelsenkirchener Realität aber macht der tatsächliche Anteil der Brandeinsätze über das Jahr betrachtet nur noch zwei Prozent aus, während die Technischen Hilfeleistungen für 2014 bei acht Prozent liegt. Da bleibt ein riesiges Stück vom Kuchendiagramm übrig. Rund 90 Prozent werden mittlerweile von Rettungsdienstfahrten abdeckt; die im Durchschnitt der vergangenen acht Jahre sogar bei 95 Prozent liegen.
Konkret, sagt Feuerwehr-Chef Michael Axinger, bedeute das: „Wir hatten 891 Brandmeldungen. 59 Menschenleben wurden durch die Feuerwehr gerettet. Es gab 32.454 Einsätze im Rettungsdienst. Außerdem kam von uns Hilfeleistung in 3126 Fällen. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine enorme Steigerung, als es in Summe nur 883 waren.“
Ein Bild der Zerstörung
Dem Grund dafür gaben Meteorologen einen Namen: Ela. Damit ist der Pfingststurm vom 9. Juni 2014 angesprochen, der auf Gelsenkirchener Stadtgebiet ein Bild der Zerstörung hinterließ. 1605 Sturmeinsätze arbeitete die Wehr damals ab und war gut 14 Tage von Sonnenauf- bis -untergang im Einsatz. Axinger: „In der Spitze hatten wir in der ersten Nacht 200 Leute im Einsatz. Insgesamt wurden 20.000 Stunden abgearbeitet.“
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Das alles kann eine Wehr in einer Großstadt wie Gelsenkirchen nur leisten, wenn die Personaldecke stimmt. „Wir sind voll besetzt“, freut sich der Feuerwehr-Chef und verweist auf die neue „Feuer- und Rettungswache 9“, die die Infrastruktur komplettieren soll. „Wenn sie steht, bekommen wir 29 Kräfte zu den aktuell 296 Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr.“
Neue Feuer- und Rettungswache in Heßler
Gebaut wird die Wache in Heßler an der Straße „An der Landwehr“, wo derzeit in einem Containerdepot ein Rettungswagen steht. Dr. Georg Lunemann (CDU), als Beigeordneter zuständig für die Feuerwehr, erläutert: „Derzeit bereiten wir die europaweite Ausschreibung vor. Im Sommer soll sie veröffentlicht werden.“ Baubeginn, hoffen Lunemann und Axinger, werde Ende 2015 / Anfang 2016 sein. Die Bauzeit soll rund zwölf Monate betragen. Stationiert werden sollen in Heßler ein Löschfahrzeug, eine Drehleiter, zwei Rettungswagen und ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr.
Der macht Michael Axinger ein großes Kompliment: „Sie ist das Rückgrat der Berufsfeuerwehr.“ 246 ehrenamtliche Helfer bilden diesen unverzichtbaren Teil, der vor allem für technische Hilfeleistungen steht. In 2014 waren es 958.
Leichte Sorgen gibt es allerdings auch in Reihen der Wehr. Im Jugendbereich nimmt die Zahl der Mitglieder angesichts der großen Freizeitkonkurrenz zwar leicht, aber stetig ab. Derzeit zählt die Jugendfeuerwehr Gelsenkirchen 137 Jungen und Mädchen.