Gelsenkirchen. . Es ist ein besonderes Musical-Projekt, das Cirsten Piduhn angestoßen hat. Mit ihrem „Peter Pan“ geht es ihr vor allem um das Miteinander von Kindern.
Aufgeregt wirft Paula Martinez Monteserin einen letzten Blick auf ihren Text, dann ist sie an der Reihe. Schüchtern stellt die 10-Jährige sich der Jury vor: „Ich möchte Wendy spielen. Ich mag sie gerne, weil sie eine Freundin von Peter Pan ist.“ Dabei ist sie nicht die Einzige. Wendy gehörte für die Kinder und Jugendlichen beim integrativen Musical-Casting am Samstag in der Awo-Begegnungsstätte in Schalke ganz klar zu den begehrtesten Rollen.
Aber nicht nur für die Mädchen ist dieses Musical interessant. „Peter Pan ist ein Stück, womit man auch viele Jungen anlocken kann. Es ist eine schöne Mischung aus verschiedenen Märchen mit Indianern, Feen und natürlich Piraten“, erzählt Cirsten Piduhn, die das Textbuch geschrieben hat und die Regie übernimmt.
Captain Hook und Peter Pan
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Wegen der Piraten ist auch Sebastian Rotaro gekommen. Der 10-Jährige möchte gerne den Oberpiraten Captain Hook spielen, weil er seine Hakenhand so toll findet. Mit seinem Vorspiel konnte er die Jury sofort überzeugen, bei anderen Kindern musste sich die Jury erst noch beraten.
Hüriyet Yilmaz ist Teil der Jury und weiß, worauf es ankommt: „Wir achten auf die Sprachkompetenz und die Körperhaltung, aber immer mit dem Hintergedanken, auch Kinder mit Defiziten zu fördern und Schüchterne zu motivieren.“
Deutschkenntnisse wichtig
Besonders auf die Deutschkenntnisse wurde geachtet, denn viele der jungen Casting-Teilnehmer haben einen Migrationshintergrund. Bei Paula Martinez Monteserin war die Sprache kein Problem. Sicher und deutlich konnte sie den Text vortragen, obwohl sie erst seit 2013 in Deutschland lebt. Geboren ist die Halbspanierin in Japan, aufgewachsen auf den Philippinen.
Rollen werden individuell an die Kinder angepasst
Cirsten Piduhn bereitet die Arbeit mit den Kindern große Freude: „Es ist immer schön zu sehen, welche Freude die Kindern dabei haben und wie sich weiterentwickeln, selbstbewusster werden.“ Damit jedes Kind mit seiner Rolle glücklich ist, passt sie die Rollen individuell auf die Kinder an. Auch das Musical hat sie von 90 Minuten auf kindgerechte 20 Minuten gekürzt.
Insgesamt 30 Rollen sind zu vergeben. Trotzdem darf jedes Kind, mitspielen. „Zur Not werden wir doppelt besetzen und zwei Aufführungen machen“, erklärt Piduhn. Sie hofft, dass sich die Kinder durch das Stück besser kennenlernen und sich mit anderen Kulturen vertraut machen. Für die siebenjährige Sofia Yatimi steht jetzt schon fest: „Ich freue mich auf das Stück, ich spiele gerne Theater und ich freue mich auf die Kinder.