Gelsenkirchen. Die große Party zum Rathaussturm an Weiberfastnacht sorgte für gute Laune bei den Narren im Festzelt.
Er ist traditionell das Schaulaufen der Gelsenkirchener Karnevalsgesellschaften, der Rathaussturm im Festzelt auf der Königswiese an Weiberfastnacht. So war es auch am Donnerstag wieder. Die Jecken konnten mit einem mehrstündigen Programm aus den eigenen Reihen begeistern, bevor man an eingekaufte Künstler abgab.
Schon der Einmarsch der Gesellschaften sorgte für Gänsehaut, so viele Standarten wurden feierlich ins Zelt getragen, so viele Narren fanden sich auf der Bühne ein. Gekommen waren auch das Stadtprinzenpaar und das Kinderprinzenpaar, begleitet von der Prinzengarde. Die zeigte noch einmal, zum 144. Mal, ihren mitreißenden und schwungvollen Gardetanz, dessen Höhepunkt stets der Auftritt des Prinzenpaares ist. Ganz zurecht gab es schon während des Tanzes Jubelrufe im Zelt und danach donnernden Applaus.
Traditionelle Elemente in modernem Gewand
Auch die Garden der anderen Gesellschaften zeigten ihr Können. Die Große Garde des KC Grün Weiß Resse etwa überzeugte mit Geschwindigkeit, Pep und traditionellen Elementen in modernem Gewand - das kam gut an im Festzelt. Die Große Garde der Erler Funken präsentierte einen schmissigen Gardetanz mit viel Beinarbeit, die absolut synchron ausgeführt wurde, zu ganz großen Hits wie „Bickendorfer Büdche“ und „Festpiraten“. Das Traditionskorps der KG Piccolo tanzte zu einem Potpourri der ganz bekannten kölschen Tön eine ansprechende Choreographie mit zahlreichen Hebefiguren.
Auch mit Gesang konnte der Gelsenkirchener Karneval aufwarten. Erstmals beteiligte sich das „Bergmannsglücker Dreigestirn“ von den „Jecken vom Pütt“ am Bühnenprogramm. Gemeinsam mit Reinhard Ostermann brachte es das vereinseigene Sessionslied „Glitzer, Glanz und Glimmer, die Jecken feiern immer“ auf die Bühne. Das ist so eingängig, dass es auch im Festzelt von den vielen Jecken gleich mitgesungen wurde. Fehlen durfte natürlich nicht die Königin des Gelsenkirchener Mottoliedes, Anette Schwenzfeier. Mit ihren „Steigenbergern“ bot sie einen Streifzug durch die Mottolieder der vergangenen Jahre, erinnerte an das „Füllhorn voller Fröhlichkeit“, das auch den Jecken im Zelt noch gut bekannt war, an „Karneval total, an Emscher und Kanal“, das auch den letzten zum Tanzen animierte. Das aktuelle Mottolied „Bettler, König, Edelmann - Karneval für Jedermann“ aber übertraf Alles. Ein ganzer Narrenchor sang das eingängige wie emotionale Lied, das ein echter lokaler Hit geworden ist und ganz deutlich machte, der Gelsenkirchener Karneval hat einiges zu bieten.
Im Verlauf übernahmen dann externe Akteure die Bühne und begeisterten das ausgelassen feiernde Publikum.