Gelsenkirchen. . Ob jetzt Fürsorgepflicht des soeben Beraubten oder schelmische Schadenfreude des Hausherren dahinter steckt, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Fakt ist aber: Der Schlüssel, den Stadtprinzessin Anja I. dem Oberbürgermeister da gerade unter Aufbietung von Köstlichkeiten und Kultur – Linsensuppe, Milkaschokolade und selbst gemalter Sonnenuntergang für die Badewanne – abgerungen hat, ist schwer. „Verdammt schwer“, sagt eine verkleidete Insiderin. Oben auf der Bühne lässt ein gut gelaunter OB das närrische Volk an seinen Spekulationen teilhaben. „Ich bin ja mal gespannt, wie der Schlüssel heute Abend am Kleid aussieht.“ Na, na, ein Schelm wer Böses dabei denkt ...
Ob jetzt Fürsorgepflicht des soeben Beraubten oder schelmische Schadenfreude des Hausherren dahinter steckt, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Fakt ist aber: Der Schlüssel, den Stadtprinzessin Anja I. dem Oberbürgermeister da gerade unter Aufbietung von Köstlichkeiten und Kultur – Linsensuppe, Milkaschokolade und selbst gemalter Sonnenuntergang für die Badewanne – abgerungen hat, ist schwer. „Verdammt schwer“, sagt eine verkleidete Insiderin. Oben auf der Bühne lässt ein gut gelaunter OB das närrische Volk an seinen Spekulationen teilhaben. „Ich bin ja mal gespannt, wie der Schlüssel heute Abend am Kleid aussieht.“ Na, na, ein Schelm wer Böses dabei denkt ...
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Es ist Punkt 11.11 Uhr an Weiberfastnacht. Hoch über der Bühne im Bürgerforum des Hans-Sachs-Hauses baumelt die städtische Narrenkappe. Darunter der Schlüssel mit dem Charme eines XXL-Massenprodukts. Egal. Stadtprinzessin Anja I. und ihr Prinz Dominik, auch der Erste, geben alles. Er muss sie die letzten Zentimeter sogar hoch heben, damit die hübsche Karnevalsmonarchin ans Produkt der Begierde kommt. Geschafft.
Pipi Langstrumpf und Piraten
Geschätzte 300 begeisterte Zuschauer klatschen Beifall. „Gelsenkirchen Helau!“ Prinz Karneval übernimmt die Regie. Aber vorher bekommt der entmachtete Hausherr noch die Chance, zu seinem ausgelassenen Volk zu sprechen. Er und die beiden Bürgermeister Martina Rudowitz und Werner Wöll hätten ja alles zur Verteidigung unternommen. „Aber diese Prinzesssin ist eine ausgebuffte, lang trainierte und erfahrene, die schon jahrelang darüber nachdenkt: Wie komme ich bloß an den Schlüssel?“ verteidigt Frank Baranowski die schnelle Aufgabe.
Und dann kommt sie, die unvermeidbare, die Dauer-Helene. Interpretiert vom Bismarcker Hofsänger Bert Engel. „Atemlos durch die Nacht, spür’ was Fasching mit uns macht ...“ Der Funke springt über. Sie spüren es, die jecken Gäste in Ganzkörperkostümen, schrill-bunt geschminkt, als Musketier dabei, in Pipi-Langstrumpf-Hängerchen, im Piraten-Look oder schlicht mit roter Plastikknubbelnase im Gesichtszentrum, haben nur drauf gewartet. „Atemlos ...“
Hans-Georg Schweinsberg, Geschäftsführer des Festkomitees GE Karneval führt durchs Programm und von einem Hörgenuss zum nächsten. Anette Schwenzfeier kann nicht nur KC Astoria-Präsidentin. sie kann auch singen und hat zum Motto 2015 „Bettler, König, Edelmann“ ein Lied mit dem schönen Refrain „Beim Karneval für Jedermann, da sind wir alle gleich ...“ gedichtet. Der „Weiberchor“ aus dem Rathaus, wie Schweinsberg die flott-freche Gruppe ankündigt, hat viele Geschenke für den OB dabei. Und ein Lied nach der Melodie von Peter Kraus’ „Sugar Baby“ einstudiert. Echt mutig, die Mädels. „Atemlos“ ist einfacher zu trällern.
Und dann geht’s weiter; Schloss Horst muss erobert werden.