Gelsenkirchen. . Die Forderung der CDU, erneut einen christdemokratischen Kämmerer zu berufen, stößt bei der SPD auf Ablehnung. Allein Qualifikation sei das Kriterium.

Die SPD-Ratsfraktion reagiert auf die Forderung der CDU, die Kämmererposition erneut mit einem Christdemokraten zu besetzen, ablehnend. Profil und Wahlverfahren des neuen Kämmerers hätten „überhaupt nichts mit einer Parteizugehörigkeit zu tun“. Dr. Günter Pruin, Geschäftsführer der SPD-Ratsfraktion: „Ich bin schon sehr verwundert, wenn Herr Heinberg nun die Zugehörigkeit zur CDU zum zentralen Kriterium für die Auswahl des neuen Kämmerers erklärt.

Dies werden wir nicht mitmachen, weil für uns die Qualifikation an erster Stelle steht und nicht das Parteibuch. Wir brauchen einen hoch qualifizierten Menschen, der in der Lage ist, sowohl die finanzpolitischen als auch die kommunikativen Managementaufgaben konstruktiv anzugehen, die zwingend notwendig sind, auch die zukünftigen Haushalte der Stadt erfolgreich aufzustellen. Georg Lunemann war deshalb auch hochgeschätzt, aber nicht weil er in der CDU war, sondern weil er ein hervorragender Fachmann ist.“

Die anderen beiden neuen Dezernenten haben auch kein Parteibuch

Dr. Günter Pruin (SPD) will keine Auswahl nach Parteibuch zulassen.
Dr. Günter Pruin (SPD) will keine Auswahl nach Parteibuch zulassen. © Birgit Seidel

Die SPD-Ratsfraktion habe sich auch bei der Auswahl der Dezernenten Dr. Christopher Schmitt und Martin Harter nach inhaltlichen Gesichtspunkten und Qualifikation entschieden. Beide gehörten nicht der SPD an. Deshalb werde es auch bei der Auswahl des Kämmerers ein „geordnetes und transparentes Verfahren geben und keine Vorfestlegung nach Parteibuch“.

Dr. Günter Pruin: „Dafür steht die SPD-Ratsfraktion im Wort. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum die CDU gegen die Haushalte von Georg Lunemann gestimmt hat und gleichzeitig erklärt, er wäre ein hervorragender Fachmann. Hier ging es bei der Ablehnung der Haushalte eben nicht um Seriosität, sondern um die Strategie des CDU-Parteivorsitzenden Oliver Wittke, sich abzugrenzen, auch um den Preis, dass Lunemann nach Münster geht.“ Das sei Fundamentalopposition ohne konstruktive Vorschläge. Dr. Pruin: „Wir werden unaufgeregt nach einer qualifizierten Frau oder einem Mann suchen. Wenn wir die Auswahl nach fachlichen Kriterien getroffen haben, werden wir wissen, ob ein Parteibuch vorhanden ist oder nicht. So einfach ist das.“