Gelsenkirchen. Gisela Nuyen will mit anderen E-Scooter-Fahrern gegen das Mitnahmeverbot in Linienbussen protestieren.

Gisela und Dieter Nuyen können über Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit im öffentlichen Leben einiges erzählen. Während ihr Mann extrem sehbehindert ist, sitzt die 55-Jährige im Rollstuhl. Genauer gesagt: Sie fährt E-Scooter.

Seit der Dachverband der Verkehrsunternehmen seinen Mitgliedern, gestützt auf ein Gutachten (die WAZ berichtete darüber) empfohlen hat, Elektromobile wegen ihrer Kipp- und Rutschgefahr und ihres vermeintlich erhöhten Gefährdungspotentials für andere Fahrgäste von der Beförderung in Linienbussen auszuschließen, bleibt auch Gisela Nuyen an der Haltestelle zurück – während der Bus davon fährt.

Bisher acht Mitglieder

Was im speziellen Fall umso schwerer wiegt, denn: „Meine Frau fährt mit mir, weil ich fast blind bin, in Ückendorf bis zur Bushaltestelle. Wenn ich dann im Bus sitze, fährt sie mit ihrem Rollstuhl bei Wind und Wetter zum Busbahnhof, um mich dort wieder abzuholen.“ Jetzt macht Gisela Nuyen mobil und möchte eine E-Scooter-Aktion mit möglichst großer Beteiligung von Betroffenen starten.

Acht Leute gehören schon zur Protestgruppe, die die 55-Jährige initiiert hat. Aber es sollen mehr sein, die auf ihr ÖPNV-Problem aufmerksam machen. Gisela Nuyen bittet also darum, dass sich E-Scooter-Fahrer bei ihr melden. Erreichbar ist sie mobil unter 0162 661 1367.