Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Festkomitee zeigt dem Wahlbündnis die Rote Karte. Die Karnevalisten wollen ohne Parteien feiern. Auch die AfD bleibt außen vor.
Für die Polit-Jecken von AUF ist Schluss mit lustig – zumindest beim Rosenmontagszug in Erle. Das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval zeigte dem tiefroten Wahlbündnis die Rote Karte für die spezielle Form der (Rosen)-Montagsdemo. Die letzten Jahre zog AUF stets mit über die Cranger Straße in Erle, widmete sich in Plakat-Botschaften Finanzgeschäften der Stadt oder Altlasten in Zechen. „Von Anbeginn an war der Karneval immer auch politisch und eine gute Gelegenheit, die Mächtigen auf die Schippe zu nehmen“, betont AUF-Sprecher Willi Mast und hält die Absage entsprechend „für einen schlechten Karnevals-Scherz“.
Die AUF-Strategen haben sich gegen den Ausschluss gesperrt. „Die haben alles versucht, dabei zu sein“, sagt Gerd Schwenzfeier, der Präsident des Festkomitees. Das Gremium hatte die AUF-Auftritte in den letzten Jahren eher kritisch gesehen. „Das war auch ein Ärgernis, wenn die im Zug ihre eigene Demo veranstaltet haben.“
Letztlich ausschlaggebend war aber wohl auch, dass die AfD ebenfalls auf den Rosenmontagszug aufzuspringen gedachte. „Da haben wir beschlossen, das alles brauchen wir nicht. Wir bleiben unter uns, ohne Parteien“, so Schwenzfeier. Organisatorisch steht der Zug bereits: Das Sicherheitskonzept ist abgesegnet und kann eingereicht werden, die – für die Finanzierung wesentliche – Altweibersause im Festzelt auf der Königswiese wird mit erwartet 1500 bis 1700 Besuchern die nötigen Einnahmen garantieren. „Wir können also starten“, sagt der Präsident. Das Zug-Motto 2015? „Bettler, König, Edelmann, Karneval für Jedermann“.