Gelsenkirchen. „Für Organspende mach ich mich zum Affen“: Im Rahmen des “Jenke-Experiments“ verbringt Jenke von Wilmsdorff 24 Stunden im Affengehege des Zooms.
Im Gehege der Blaumaulmeerkatzen sitzt ein Mann im Affenkostüm. Eine Pritsche mit Schlafsack in der Ecke deutet an: Der bleibt länger hier. Die Rede ist von Fernseh-Journalist Jenke von Wilmsdorff, der sich für sein nächstes Experiment buchstäblich zum Affen macht. 24 Stunden verharrt er in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen, vornehmlich im Affengehege, um neue Organspender zu gewinnen.
Das Thema Organspende beschäftigt von Wilmsdorff bereits seit November vergangenen Jahres. Mit dem RTL "EXTRA"-Segment "Das Jenke Experiment" möchte er nicht nur auf die sinkende Spenderzahl in Deutschland aufmerksam machen, sondern vor allem Menschen dazu animieren, selbst zum Organspender zu werden.
100. 000 neue Spender in gut drei Monaten sind sein Ziel. Ambitioniert, wenn man bedenkt, dass 2013 gerade einmal 876 Organspender registriert waren. Aktuell warten rund 11 .000 Menschen in Deutschland auf die Transplantation eines lebenswichtigen Organs.
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Seinen 24 Stunden-Einsatz im Zoo kann man im Live-Stream auf rtl.de verfolgen. Dabei kann man ihn nicht nur beim Schmusen mit den Roten Varis Debbie und Stiefelchen beobachten, von Wilmsdorff muss auch Aufgaben erledigen. Die Hinterlassenschaften der Flusspferde beseitigen, zum Beispiel.
Oder den Unterwassertunnel bei den Seelöwen reinigen. Die freuten sich außerordentlich, dass wieder jemand mit ihnen schwimmen ging, tollten um den Journalisten herum und klauten ihm den Putzlappen. Bei einer Wassertemperatur von gerade einmal drei Grad war jede Abwechslung willkommen.
Prominente, Ärzte und Patienten zu Gast
Bei allem Spaß wird der ernste Grund dieser Aktion nie aus den Augen verloren. Prominente Gäste, Ärzte und Transplantationspatienten besuchen von Wilmsdorff um mit ihm über Organspende zu sprechen und ein stetiges Update zum Spenderstand erinnern daran, wofür er sich „zum Affen macht“.
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Organspender haben an diesem Tag freien Eintritt in den Zoom. Wer noch kein Spender ist, kann vor Ort einen Ausweis ausfüllen. Das tat auch Julia Kucharski (22): „Ich hatte eigentlich schon länger einen Blanko-Ausweis von der Arbeit aus“, berichtet die Sozialversicherungsfachangestellte.
„Aber ich habe länger damit gehadert, ob ich ihn ausfüllen soll oder nicht. Wenn ich eine Sache mache, möchte ich hundertprozentig dahinterstehen. Heute habe mir dann einen Ruck gegeben und spontan mitgemacht“, erklärt sie und betont, dass sie mit dieser Entscheidung glücklich sei.
Über den eigene Tod nachdenken
Genauso geht es auch einer 22-jährigen Mutter: „Man hat sich bisher nicht damit auseinandergesetzt, niemand denkt gerne über den eigenen Tod nach und das, was vielleicht danach passiert. Es klingt vielleicht hart, aber es kann schnell vorbei sein.“ Für manche Menschen muss es das, dank Organspende, aber nicht.