Gelsenkirchen. Alles unter einem Dach und dann noch in schmuckem Ambiente mit familiärer Atmosphäre: Der Kinderschutzbund Gelsenkirchen hat ein neues Domizil.

„Mary’s Place“, nach dem berühmten Kindermädchen Mary Poppins, nennt sich der Ortsverband Gelsenkirchen des Kinderschutzbundes an der Franz-Bielefeld-Straße 35. „Wir wollten damit zeigen, dass wir bei aller fachlichen Kompetenz auch ein bisschen unkonventionell sind“, lächelt Geschäftsführerin Silke Kozicki.

Gemeinsam mit zirka 40 Fachkräften, berufsnahen Mitarbeitern, Minijobbern und Ehrenamtlern kümmert sie sich um alle familiären Angelegenheiten, die ihr und ihren Kollegen zugetragen werden: Vom Jugendamt oder den Familien selbst.

Unterstützung in Cafe-Atmosphäre ohne Bürokratie

Alles unter einem Dach ist jetzt an der Franz-Bielefeld-Straße zu finden.
Alles unter einem Dach ist jetzt an der Franz-Bielefeld-Straße zu finden. © FUNKE Foto Services

„Wir haben bei der Einrichtung ganz bewusst auf einen Café-Charakter gesetzt, denn wir bieten hier auch Unterstützung ohne großen bürokratischen Aufwand an“, betont Kozicki. Familien können in dem Ladencafé ein- und ausgehen, sich informieren und beraten lassen.

Gerne angenommen wird dabei auch das neue Angebot der niederschwelligen Erziehungshilfen, bei denen es darum geht, Lebenskrisen zu begleiten, um Konflikte innerhalb der Familie präventiv zu meiden. „Dabei handelt es sich beispielsweise um Fälle von akuter Arbeitslosigkeit, Insolvenz oder auch die Notwendigkeit, eine neue Wohnung zu finden“, erläutert die Geschäftsführerin.

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Neu sind die Räumlichkeiten im ersten Stock des Gebäudes, in denen sich zwei voll ausgestattete Spielzimmer und Besprechungs- sowie Büroräume befinden. „Die Spielräume sind für den so genannten begleiteten Umgang da“, erklärt Kozicki. Trennungskinder, deren Eltern Vorbehalte gegen den jeweils anderen hegen, können hier unter Aufsicht mit dem Elternteil spielen, dessen Tauglichkeit noch geprüft werden muss. „Es geht dabei um Schutz, Kontrolle und vor allem darum, alle Beteiligten so zu betreuen, dass sie irgendwann autonom von dem Angebot werden“, betont Kozicki.

Diese Räumlichkeiten gab es zwar bereits zuvor, jedoch an anderer Stelle. Kozicki zeigt sich erfreut darüber, nun alles unter einem Dach zu haben: „Es verkürzt die Wege und stellt die bestmögliche Unterstützung sicher. Das Jugendamt ist jetzt fußläufig erreichbar.“

Das Kindeswohl im Auge und zwar möglichst auf Augenhöhe

Für Kozicki, die selbst alleinerziehende Mutter ist, ist ein Dialog auf Augenhöhe mit den betroffenen Familien wichtig: „Unser Team besteht aus Mitarbeitern, die gemeinsam fast alle sozialen Tätigkeitsfelder abdecken. So können wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der stets das Kindeswohl im Auge behält.“