Gelsenkirchen. Seit dem Sommer vergangenen Jahres ist Silke Kozicki neue Geschäftsführerin des Kinderschutzbund Gelsenkirchen. Für sie ist ihr Beruf zugleich auch Berufung. Erst 2006 hat sie ihr Studium der sozialen Arbeit aufgenommen, davor war sie Hotelfachfrau.

Gelsenkirchen liegt Silke Kozicki am Herzen. Es ist ihre Geburtsstadt und sie will ihr etwas zurückgeben. Genauer: den Kindern der Stadt. Silke Kozicki ist seit dem Sommer die neue Geschäftsführerin des Kinderschutzbund Gelsenkirchen e.V. Mehr als ein Beruf. Für die 42-Jährige ist es Berufung.

„Der Bedarf ist groß und leider wird er immer größer“, sagt Kozicki. Gemeinsam mit den 30 Mitarbeitern des Kinderschutzbundes unterstützt sie rund 100 Familien aus dem Stadtgebiet mit den vielschichtigen Angebot der Einrichtung. Besonders mit dem Projekt Mary’s Place an der Liebfrauenstraße erzielt der Kinderschutzbund gerade Erfolge.

Mary’s Place hat sie mit aufgebaut

In dem umgebauten, ehemaligen Café ist auch Silke Kozicki häufig anzutreffen. „Mir ist es wichtig, weiterhin Familien und Jugendliche zu unterstützen. Ich möchte den Bezug zur eigentlichen Arbeit nicht verlieren“, erklärt sie. Gerade das schätzen ihre Kollegen an der neuen Geschäftsführerin. Gibt es Probleme, weiß sie genau, wovon sie redet. Und außerdem: Mary’s Place hat sie mit aufgebaut. Es ist ihr Baby. Ein niederschwelliges Erziehungshilfe-Angebot, auf das mehr als 30 Familien zurückgreifen können. „Man darf Menschen niemals von oben herab betrachten. Es geht darum, ihnen da Hilfe anzubieten, wo sie Hilfe brauchen und nicht so missionarisch daher zu kommen“, erklärt Kozicki das Konzept.

Man braucht ein positives Weltbild und eine große Portion Hoffnung

Es ist auch ihre ganz persönliche Einstellung zu ihrem Beruf. Was man braucht, um täglich mit dem Leid von Kindern umgehen zu können? „Ganz sicher ein positives Weltbild und eine ausgesprochen große Portion Hoffnung“, sagt Silke Kozicki und lacht. Außerdem sei es ein engagiertes Team, in dem wohl jeder diese große Portion Hoffnung in sich trägt, das Kozicki ihre Arbeit so gerne machen lässt.

Eine Arbeit, in der sie noch gar nicht so lange aktiv ist. Hotelfachfrau hat sie ursprünglich gelernt und erst 2006 ihr Studium in Sozialer Arbeit aufgenommen. „Ich habe meinen Beruf gerne gemacht, aber ich habe gespürt, dass da was fehlt“, erklärt Kozicki. Als sie dann als Studentische Hilfskraft den Kinderschutzbund unterstützte, änderte sich das. Sie war angekommen.

Neue Geschäftsführerin hatte alle Bereiche durchlaufen

In den vergangenen sieben Jahren hat sie alle Bereiche des Kinderschutzbundes durchlaufen. Sie kennt sich aus. Das erleichtert ihre neue Aufgabe als Geschäftsführerin enorm. „Ich wollte auf die organisatorische Ebene, denn Erfahrungen in dem Bereich hatte ich aus meinem vorherigen Berufsleben mitgebracht.“ Neben Mary’s Place bietet der Kinderschutzbund auch noch die Trennungs- und Scheidungsberatung, die Ambulanten Hilfen, eine Hausaufgabenbetreuung, das Kinder- und Jugendtelefon und das Projekt „Leihoma und Leihopa“ an.

„Wir sind solide aufgestellt, aber wir leben fast zur Hälfte von Spendengeldern. Und genug Geld für hilfebedürftige Kinder gibt es nie“, sagt Kozicki. Obwohl sie sich in der Rolle der Repräsentantin noch fremd fühlt, ist aber auch das jetzt ihre Aufgabe. Spenden sammeln, Spenden entgegennehmen, dem Verein ein Gesicht geben. Ein Gesicht voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder in Gelsenkirchen.