Gelsenkirchen. Die Beschwerden über Müllberge und verdreckte Ecken in Gelsenkirchen reißen nicht ab. „So schlimm hat die Feldmark noch nie ausgesehen“, klagt Helga Nähren.

Die Beschwerden über Müllberge und verdreckte Ecken in Gelsenkirchen reißen nicht ab. „So schlimm hat die Feldmark noch nie ausgesehen“, klagt Helga Nähren. Seit Wochen türmt sich laut Berichten der Anwohner der Unrat.

Besonders schlimm sei es an den Bushaltestellen. Die Müllbehälter quellten über, rundherum liegt Müll auf dem Boden verstreut. Selbst wenn sie Müllbehälter geleert würden, bliebe der Unrat auf dem Boden liegen. „Da bekommen wir doch ein Rattenproblem“, sagt Helga Nähren.

Volle Windeln auf dem Bürgersteig

Geradezu Übelkeit erregend ist der Anblick des kombinierten Bürgersteig-Radweges an der Hans-Böckler-Allee in Höhe des Küppersbusch-Geländes: volle Windeln, Verpackungen mit Essensresten, Zigarettenkippen.

Wo einmal Unrat liegt, kommt schnell weiterer dazu. An der Pothmannstraße in Höhe des Kirchengebäudes wurde Altkleidung entsorgt. Jetzt hat jemand einen gebrauchten Kinderwagen dazu gestellt. Auf die Schnelle wollte sein Besitzer einen alten Kindersitz loswerden – in der Fürstinnenstraße. Das kleine Wäldchen dort ist zugemüllt mit Flaschen. Weitere neuralgische Punkte: die Boniverstraße, der Weg entlang der Bahngleise ...

Den Anwohnern stinken die Müllberge gewaltig. Wo seien die Quartiersmanager, die regelmäßig unterwegs sein sollten? „Vielleicht sind die jetzt in Schalke unterwegs“, vermutet Helga Nähren. „Warum wird der Stadtteil nicht sauber gehalten? Schließlich zahlen wir dafür.“ Die Anwohnerin ist gerne zu Fuß in ihrem Stadtteil unterwegs, „Aber es macht keinen Spaß mehr, in der Feldmark spazieren zu gehen“, findet sie.

Ratten in der Germanenstraße

Ein Stelldichein vor den Augen der Anwohner geben sich Ratten in der Germanenstraße in Bulmke-Hüllen. Vor den Häusern 12 und 14, die nur teilweise bewohnt sind und deren Besitzer die Nachbarn nicht kennen, lebten die Schädlinge in einem fest installierten Müllcontainer. „Auch der Schulbereich der Hansaschule ist zwischenzeitlich betroffen“, schreibt Doris Klein. Die Anwohner informierten die Stadt – mündlich und schriftlich – und das Gesundheitsamt. „Passiert ist nichts“, so Doris Klein. „Warum ist man als Bürger hier so völlig hilflos?“ fragt sich die Gelsenkirchenerin.

„Der Dördelmannshof ist die reinste Müllkippe“, schreibt Hannelore Schäfers. Das ehemalige Firmengelände Berchem und Scharberg in Ückendorf sehe desolat und verdreckt aus: kaputte Scheiben, aufgebrochene Türen, Essensreste, Unrat, Treffpunkt von Alkoholikern, Wildpinkler. „Die Ratten gehen da am Tag auf der Straße spazieren.“