Gelsenkirchen.
Stürme hat es in den letzten Tagen reichlich gegeben überm Revier. Jetzt sorgt auch das Musiktheater im Revier noch für zusätzlichen Wirbel.
Und bringt den „Sturm“ auf die Bühne. Das Shakespeare-Drama ist am Samstag, 17. Januar, und Sonntag, 1. Februar, als Gastspiel der renommierten Bremer „shakespeare company“ im Kleinen Haus zu sehen. Ein theatralischer Besuch mit Tradition.
Die „bremer shakespeare company“ gastiert nach den Produktionen von „Verlorene Liebesmüh‘“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Ende gut, alles gut“ bereits zum vierten Mal am Musiktheater im Revier und verwandelt das Haus zuverlässig wieder in einen brodelnden Kessel voller Spannung und Amüsement.
Frech und lebendig
In einer frechen und lebendigen Inszenierung und Spielfassung von Lee Beagley erzählt das Ensemble die Zaubergeschichte, die sich auf einer einsamen Insel abspielt. Bühne und Kostüme besorgt Heike Neugebauer, für die Musik zeichnet Andy Frizel verantwortlich.
Das Drama „Der Sturm“ („The Tempest“) gilt gemeinhin als William Shakespeares letztes eigenhändig verfasstes Theaterstück. Shakespeares Hauptfigur Prospero wird oft als eine Inkarnation des Meisterdichters selbst angesehen, sein Lebensfazit in Poesie verwandelnd und am Ende seines Lebens seiner „Zaubermacht“ – dem Wort – entsagend. „Der Sturm“ gilt zudem als eines der tiefgründigsten Werke über die menschliche Natur und den schmalen Grat zwischen Gut und Böse.
Figuren haben dunkle Seiten
So ist im „Sturm“ kein eindeutiger Held, kein durch und durch guter Mensch auszumachen. Alle Figuren, auch Prospero, haben ihre dunklen, rätselhaften Seiten.
Und diese Geschichte erzählt Shakespeare: Der Zauberer Prospero, vormals hoch angesehener Herzog von Mailand, lebt mit seiner Tochter Miranda auf einer einsamen Insel. Durch sein Interesse für die Magie brachte er sich einst selbst in Verruf und wurde durch Intrige gestürzt und in einem Boot auf offener See ausgesetzt.
Fest mit dem Publikum
Nach Jahren der Bitterkeit und Rachelust bekommt Prospero die Chance, sich an seinen alten Feinden zu rächen: Als ein Schiff mit den Verrätern an der Insel vorbei segelt, entfacht Prospero einen überirdischen Sturm, der das Schiff zum kentern bringt und die Übeltäter an den Strand seiner Insel spült. Mit Zauberei werden die Schiffbrüchigen auf der Insel gehalten.
Die „bremer shakespeare company“ wurde 1983 von sieben Schauspielern gegründet mit dem Ziel, den Autor Shakespeare in den Mittelpunkt des Schaffens zu stellen. Das Ensemble versteht den Theaterabend als gemeinsames Fest mit dem Publikum und setzt auf die Fantasie, auf die Lust am Denken und Mitfühlen im Zuschauerraum.