Gelsenkirchen.
„Ohne Musik geht gar nichts“, erklärt Thomas Bertram, Gitarrist der Bluesrock-Band „Red House“. Die Leidenschaft zum Bluesrock aus den 1960er- und 1970er-Jahren teilt er mit seinen drei Band-Mitgliedern: Sängerin Edith Glischke, Schlagzeuger Reinhard Gollan und Bassist Thomas Fleischer. Am Samstagabend konnte das Gelsenkirchener Quartett im Haus Steinfurt wieder einmal zeigen, dass sie den Blues haben und ihr Publikum begeistern können.
In der Rotthausener Kneipe feierte Red House die Wiederbelebung: Vor einem Jahr haben dort Bertram und Drummer Gollan beschlossen, die Band mit neuer Besetzung wieder auf die Bühne zu bringen.
Improvisation auf eigene Weise
Zu ihrem Repertoire zählen Songs von Cream, Free, Led Zeppelin oder ZZ Top. „Wir interpretieren die Stücke auf unsere Weise. Auf der Bühne improvisieren wir viel, die Musik entwickelt sich dann von alleine“, sagt Reinhard Gollan und fügt hinzu: „In den 60er und 70er-Jahren haben sich die Musiker auch nicht an feste Schemata gehalten.“ Neben bekannten Liedern spielt Red House auch eigene Kompositionen, wie den „Ever New Blues“, der bei jedem Auftritt neu erfunden und improvisiert wird.
Das ist Bluesrock
Der klassische Bluesrock ent-stand in den späteren 1960er-Jahren. Er ist geprägt durch freie Improvisationen in Verbindung mit Rhythmen des Blues und des Boogie Woogie.
Charakteristisch für den Stil ist der dominierende Gitarrensound. Eine traditionelle Bluesrock-Band
besteht aus der Besetzung E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug und einem Sänger.
Gegen halb neun ging es schließlich los: Red House startete mit starken Gitarrenriffs, einem Bass, den man im Bauch spürte und prägnantem Schlagzeug. Die dynamische Sängerin Edith Glischke überzeugte das Publikum mit ihrer rauchigen, kräftigen Stimme und tanzte im Takt der Musik. Bei „Cahin Of Fools“ von Aretha Franklin war ihr Gesang voller Soul.
Als „Spoonful“ von Cream auf der Bühne ertönte, schienen die Hände von Thomas Bertram über die Saiten zu fliegen: Mit schnellen Griffwechsel ließ er die verzerrten Klänge aufheulen. Spätestens bei dem Klassiker „All right now“ von Free waren alle Zuschauer im Raum hin- und mitgerissen: Es wurde laut geklatscht und mitgesungen. Das Publikum war restlos begeistert.
Weitere Konzerte in Planung
Ihren nächsten Auftritt hat Red House am 24. Januar in der Gaststätte „Alt-Frintrop“ in Essen. Weitere Konzerte für dieses Jahr sind noch in Planung.
Ab Mitte des Jahres soll dann auch die erste eigene CD erscheinen. Die Aufnahmen im Studio dafür beginnen im Frühjahr. Einen Albumtitel gibt es aber noch nicht: „Der Name kommt erst zum Schluss, wenn alle Songs fertig eingespielt wurden“, erklärt Thomas Bertram.