Gelsenkirchen. Viel Freud´ und Ehr´ zum Neujahrsempfang der Bismarcker Funken. Zugleich wurde das 66. Jahr des Bestehens offiziell eingeläutet.
Dominik I. und Anja I., ihres Zeichens Stadtprinzenpaar der aktuellen Karnevalssession, begrüßen jeden einzelnen der knapp hundert Gäste am Sonntagmorgen höchstpersönlich, so manch’ einer wird im Vorübergehen von den meterlangen Fasanenfedern auf der Prinzenkappe gestreift.
Alle Gelsenkirchener Karnevalsvereine haben Abordnungen zum Neujahrsempfang der Bismarcker Funken geschickt, das Festkomitee ist vertreten, die Bürgermeisterin Martina Rudowitz und Ehrengäste. Das neue Jahr wird begrüßt, aber 2015 ist für die Gastgeber kein x-beliebiges, es ist das 66. Jubiläumsjahr ihres Vereins. Der Stolz auf solch lange Tradition spiegelt sich im „Sessionsorden“ wieder, die große Doppelsechs funkelt schon von Weitem strassbestückt.
Erinnerungen an Früher
„Ich freue mich, jemanden auf die Bühne zu rufen, mit dem ich groß geworden bin, der Vieles für unseren Verein geplant hat“, kündigt 1. Vorsitzende Evi Hoffmann Hans Paul Behnecke an. Der Ehrenvorsitzende der Bismarcker Funken hat lange Jahre die Geschicke geleitet, wer könnte besser eine Laudatio auf „seine“ Funken halten.
Behnecke erinnert an die Gründung 1949, an die erste Prunksitzung im Hans-Sachs-Haus, an Fahrten nach Groningen, „ohne Autobahn sechs lange Stunden, nur hin wohlgemerkt“, zwölf Stadtprinzenpaare, unter anderem das amtierende, an den Beginn der Spendenaktion für das, was heute die Lebenshilfe ist, in den späten 1960er-Jahren. „Beim ersten Mal spendeten wir 2250 D-Mark für geistig behinderte Kinder, seitdem ist uns ein ständiger Beitrag in diesem Ehrenamt eine Verpflichtung“.
Soziales Engagement
Das soziale Engagement der Karnevalisten setzt Bürgermeisterin Martina Rudowitz ins Zentrum ihrer Rede. „Was das Närrische angeht, bin ich ein Frischling, aber die Füße wippen beim Narrhalla-Marsch schon mit“, schmunzelt sie, als Hoffmann auch ihren einen Jubiläumsorden überreicht. Der jahrzehntelange Einsatz der Bismarcker Funken für das Brauchtum wird vom Präsidenten des Bundes Ruhr-Karneval (BRK) mit einem gestickten Fahnenband für die Vereinsstandarte belohnt.
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„Doch jeder Verein lebt von den Menschen, die dahinter stehen“, setzt Peter Niemann fort und ehrt den 2. Vorsitzenden und Vize-Sitzungspräsidenten der Funken, Karl-Heinz Herrmann, mit dem Schwarzen Diamanten des BRK. Ein nummerierter Orden inklusive Anstecknadel für das Revers, der die höchste Auszeichnung des BRK bedeutet und von den Anwesenden mit Applaus und „Glück Auf“-Rufen gefeiert wird.
Goldorden verliehen
Hans Paul Behnecke hingegen, gerade noch Laudator seines Vereins, selbst auch schon einmal Karnevalsprinz, wird eine noch höhere Ehre zuteil: der Goldorden mit Brillanten vom Bund Deutscher Karneval (BDK). „Es ist eine wunderbare Aufgabe, Menschen auszuzeichnen, die sich ein Leben lang für unsere Tradition einsetzen“, sagt Niemann sichtlich gerührt. Das amtierende Kinderprinzenpaar, ebenfalls aus den Reihen der Funken, sorgt derweil mit Hofstaat und Garde für Unterhaltung. Die kleinen Funken tanzen was das Zeug hält, in ihrer Mitte lässt auch Prinzessin Aylin I. ihre Beinchen fliegen – um Nachwuchs müssen sich die Bismarcker Karnevalisten keine Sorgen machen, da wird es in fünfzig Jahren noch so manchen Orden geben.