Gelsenkirchen.
Am frühen Morgen hat es geschneit. Wie passend. So nämlich schaut es auch um die Arena herum schön winterlich aus und nicht nur innen drin.
Dort hat der grüne Rasen dem weißen Kunstschnee Platz gemacht. Der Grund: die 13. Biathlon World Team Challenge (WTC) auf Schalke. Groß und klein sind hergekommen, dick eingepackt streifen laut Arena Management 41 300 Besucher im vor der Arena aufgebauten Winterdorf umher – nicht alle 45 000 Plätze sind also beim Rennen belegt. Da wird auf Plattdeutsch geschnackt oder in feinstem Pott palavert: Der Biathlon auf Schalke zieht Menschen aus den Ruhrgebietsstädten, aber eben auch von weiter weg an.
Schneebälle fliegen mit „Wumms“
Da riecht es nach Glühwein und Bier, als man die „Party Zone“ passiert, wo schon am frühen Nachmittag eifrig getanzt wird. Ein paar hundert Meter weiter frönen die Besucher den positiven Nebeneffekten der Kälte, dem festen weißen (Kunst)Schnee: Das erste Mal seit 2010 findet eine Schneeballschlacht-Weltmeisterschaft statt. Und noch dazu das erste Mal auf Gelsenkirchener Boden. 32 Teams sind zugelassen, auf zwei Wettkampffeldern schmettern sie sich die Schneebälle gegenseitig um die Ohren, so dass so mancher Zuschauer erschreckt zurücktritt.
„Die haben aber auch `nen Wumms“, kommentiert ein Betrachter, bevor er die mit Helm, Schutzbrille und Handschuhen geschützten Wettkämpfer seiner Mannschaft weiter anfeuert. Die übrigens nennt sich die EisElfen und liefert sich ein spannendes Achtelfinale gegen das Team Rhein Neckar. Dreißig Sekunden vor Schluss liegen beide Teams gleichauf, erst in den letzten Sekunden macht ein Treffer den Unterschied: Endstand 57 zu 58. Gewonnen! Am Nachmittag werden die Eis-Elfen nicht das Finale in der Arena bestreiten dürfen. Schade, winkt doch die Aussicht, vor den Augen aller Besucher zu kämpfen und den WM-Pokal samt VIP-Einladung für Musik- und Sportevents auf Schalke zu gewinnen.
In der Arena geben bunte Multifunktionsjacken den Ton an. „Hey“ ertönt es aus den über 40 000 Kehlen bei jedem Treffer der beiden deutschen Teams , „Aaaah“, sobald eine Scheibe der Deutschen stehen bleibt. Die freuen sich über einen sechsten (Laura Dahlmeier/Florian Graf) und zweiten Platz (Franziska Hildebrand/Erik Lesser).