Gelsenkirchen. Kroatisch, Polnisch, Spanisch und Italienisch: In Gelsenkirchen gibt es vier muttersprachliche Gemeinden, die ihre ganz eigenen Weihnachtsbräuche zelebrieren.

Der Duft von Tannengrün, Kerzenwachs und gebrannten Mandeln liegt überall in Gelsenkirchen schon in der Luft und kaum einer kann sich dem magischen Bann der Weihnacht noch entziehen.

Für noch mehr Vielfalt sorgen die vier muttersprachlichen Gemeinden, die ihr Weihnachtsfest mit ein paar ganz eigenen Traditionen begehen.

Weihnachten auf Spanisch

„Wir Christen feiern eigentlich überall auf der Welt auf sehr ähnliche Art und Weise die Geburt Christi. Aber jedes Land hat seine besonderen Bräuche“, meint Pater Juan Martinez, Seelsorger der spanischen muttersprachlichen Gemeinde Gelsenkirchen und Bochum. So werde in Spanien die Adventszeit nicht so zelebriert wie in Deutschland: „Bei uns beginnen die Feierlichkeiten erst am Heiligabend mit der Christmette, die wir ‘misa del gallo’ nennen“, erzählt der gebürtige Spanier und ergänzt:„Der 6. Januar, die Ankunft der Heiligen drei Könige, ist für uns Spanier ein ganz besonderer Tag, der mit festlichen Umzügen durch die Innenstädte gefeiert wird“, berichtet der spanische Pastor.

Die spanische muttersprachliche Gemeinde feiert gemeinsam mit der italienischen am 24. Dezember, 24 Uhr, die Christmette in der Liebfrauenkirche, Wilhelm-Busch-Straße. An selber Stelle findet am ersten Weihnachtsfeiertag um 13 Uhr die Heilige Messe auf Spanisch statt.

Weihnachten auf Italienisch

Auch in Italien wird das Weihnachtsfest mit ganz eigenen Traditionen begangen, so auch in der italienischen muttersprachlichen Gemeinde Gelsenkirchen. Eine dieser Traditionen ist das Essen von „panettone“, dem traditionellen Mailänder Weihnachtskuchen. „Dazu gibt es natürlich auch italienischen Glühwein“, erzählt Pater Adriano Lucato, Seelsorger der italienischen muttersprachlichen Gemeinde für Gelsenkirchen und Bochum. In diesen besonderen Glühwein kommen selbstverständlich nur feinste, frische italienische Zutaten. Eine deutsche Tradition hat es sogar nach Italien geschafft: „In vielen italienischen Städten gibt es Weihnachtsmärkte, zu denen die Leute von weit weg hinfahren, um das Angebot wahrzunehmen“, berichtet Pater Adriano.

Die Christmette feiert die italienische Gemeinde mit der spanischen. Am 25. Dezember, 10 Uhr, wird in der Liebfrauenkirche die Heilige Messe auf Italienisch abgehalten.

Weihnachten auf Polnisch

Am Heiligabend kommt in Polen die ganze Familie zusammen, um die Geburt des Christenkindes zu feiern. Dafür wird der Tisch festlich gedeckt, mit ein wenig Heu in der Mitte, welches an die Krippe erinnert. Hierauf liegen viereckige Oblaten für die ganze Familie, welche miteinander gebrochen werden, während man gute Wünsche für das kommende Jahr austauscht. Da Weihnachten für katholische Polen in der Fastenzeit liegt, wird bewusst auf Fleisch verzichtet. „Die traditionelle Mohnsüßspeise namens Makówki, die von Region zu Region anders zubereitet wird, darf jedoch nicht fehlen“, erklärt Pater Theodor Puszcz, Seelsorger der polnischen muttersprachlichen Gemeinde in Gelsenkirchen.

Die polnische Gemeinde Gelsenkirchen feiert am Heiligabend um 21 Uhr die Christmette in der Kirche Hl. Familie an der Hohenzollernstraße/Ecke Wanner Straße. Außerdem findet am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag um 9 Uhr an selber Stelle die Heilige Messe statt.

Weihnachten auf Kroatisch

„Wir feiern eigentlich genauso wie die Deutschen auch“, berichtet Pastor Vinko Delinac, Seelsorger der kroatischen muttersprachlichen Gemeinde Gelsenkirchen. Und tatsächlich: Auch die kroatischen Kinder warten am 6. Dezember auf St. Nikolaus, der ihnen Geschenke in die Stiefel steckt. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünscht man sich auf Kroatisch übrigens mit „Sretan Bozic I Nova Godina“.

Die kroatische muttersprachliche Gemeinde Gelsenkirchen feiert in der Augustinuskirche, Bahnhofstraße/Neumarkt, am Heiligabend um 24 Uhr die Christmette. Außerdem findet die Heilige Messe am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag um 13 Uhr an selber Stelle statt.