Gelsenkirchen. . In städtischen Anlaufstellen und in Bürgercentern leisten junge Frauen und Männer Zuwanderern Hilfe, sich in Gelsenkirchen zurecht zu finden.
Das Beste, was Menschen bauen können, sind Brücken, sagt man. Und Sprache ist eine Brücke. Groß ist die Anerkennung, die die 16 neuen Integrationslotsen verdienen. Sie, die rumänisch, bulgarisch und türkisch sprechen, sind ab dem neuem Jahr die Mittler zwischen den Kulturen und geben Hilfestellungen. Insbesondere für die, die sich in Gelsenkirchen eine Zukunft aufbauen wollen: Zuwanderer.
Zwei von ihnen sind Sabine Pakurar (23) und Petrika Rares (24). Für sie war es selbstverständlich, als Lotse mitzumachen. „Meine Eltern stammen aus Rumänien. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sich in einem neuen Land zurecht zu finden“, sagt die 23-jährige Frau. Daher ihr Entschluss, mit anzupacken.
60-stündige Fortbildung absolviert
„Richtig“, pflichtet ihr Mitstreiter Petrika Rares bei. Das größte Problem sei die Sprache. Es dauert eben, bis die sitzt und man sich halbwegs auf deutsch verständigen kann. „Ich kann zu Glück etwas Englisch“, sagt der 24-Jährige. „Viele Zuwanderer können das nicht.“ Und es sind dann die kleinen Dinge, die zur großen Hürde werden. So etwa: „Wo ist ein Hausarzt, wie komme ich dahin und wie läuft das mit den Bus- und Bahntickets“, nennt Rares Fragen aus dem Alltag.
Sabine Pakurar und Petrika Rares haben deshalb mit ihren 14 Mitstreitern noch einmal extra die Schulbank gedrückt: 60 Stunden lang wurden sie ausgebildet, um künftig. geplant ist ab dem neuen Jahr, in den Stadtteilen helfend vermitteln zu können.
Die Hilfe der Lotsen
Stadt, Arbeiterwohlfahrt (Awo) und Diakonie kooperieren dabei miteinander. Die Lotsen sollen den Neuankömmlingen die Möglichkeiten aufzeigen, sich schnell zu integrieren, aber auch Regeln vermitteln. Dies fängt bei alltäglichen Dingen wie der Entsorgung und Trennung von Müll oder der Beschriftung des Klingelschildes an und hört bei Behördengängen wie etwa dem zum Einwohnermeldeamt auf.
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Admir Bulic, Leiter des Projekts „EU-Neuzuwanderung – aufsuchende Sozialberatung“ erklärt dazu: „Die Lotsen werden in städtischen Anlaufstellen oder Bürgercentern auf Honorarbasis eingesetzt. Ihr Engagement geht aber oft darüber hinaus, wenn sie in den Stadtteilen unterwegs sind.“ Vorwiegend sind das die südlichen Gebiete Gelsenkirchens, dort leben die meisten Zuwanderer.
Gelsenkirchens Sozialdezernentin Karin Welge war ob des Engagements der zum größten Teil jungen Menschen voll des Lobes: „Es ist gut, war gut und es wird sich bewähren. Da bin ich sicher. Es sind nämlich die kleinen Zellen vor Ort, die dafür sorgen, dass das Miteinander in einer Stadt funktioniert.“ Welge gratulierte den Teilnehmern, die zum Abschluss ihrer Fortbildung übrigens einen kleinen Test zu absolvieren hatten, mit einer Urkunde und Rosen.