Gelsenkirchen. . Die Gesamtschule Ückendorf (GSÜ) hat 50 Schüler und Lehrer aus Polen, Irland, Österreich, Spanien, Finnland, Estland und der Türkei zu Gast. Für die am Comenius-Projekt teilnehmenden Schulen ist es das sechste Treffen. Es sind Freundschaften entstanden.

Die Gesamtschule Ückendorf (GSÜ) hat 50 Schüler und Lehrer aus Polen, Irland, Österreich, Spanien, Finnland, Estland und der Türkei zu Gast. In einem gemeinsamen Projekt „Tell me your story“ befassen sie sich mit dem jeweils landestypischen Märchen. Für den fünftägigen Aufenthalt in Gelsenkirchen wurde das Märchen von Hänsel und Gretel ausgesucht.

In dem auf zwei Jahre angelegten Comenius-Programm, das die Europäische Union finanziell fördert, geht es um das Thema Jugend in Europa. Die Schüler und Lehrer können vergleichen und voneinander lernen. Wo sind Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede? Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Schulen über die Grenzen hinweg zu unterstützen und Partnerschaften entstehen zu lassen.

Ohne Berührungsängste

Die Schüler sollen in Kontakt kommen, sich kennen lernen. Dass die Grenzen in deren Köpfen schon viel kleiner, ja abgebaut sind als bei manchen Erwachsenen, hat Koordinatorin Mareike Raabe von jedem der bisher sechs internationalen Treffen mitgenommen. Es sei schön zu sehen, wie junge Leute ohne Berührungsängste aufeinander zugingen. „Es sind Freundschaften entstanden, die über Facebook und What’s App gepflegt werden. Zum Abschied fließen immer Tränen.“

Untergebracht sind die Schüler jeweils zu zweit bei Gastfamilien in Gelsenkirchen. „Das läuft besser als ich erwartet habe“, sagt Mareike Raabe. Vermeintlichen Hürden wie Sprache, Kultur, Wohnsituation wurden gemeistert, auch wenn es einiger Überzeugungsarbeit bedurfte. Dass nicht alle türkischstämmigen Gastfamilie Englischkenntnisse haben. Dass die Gastschüler keinen Luxus erwarten. Dass man für vier Nächte auf einer Luftmatratze schlafen kann. Dass die Schüler aus Österreich nicht ihre Leib- und Magenspeise zu erwarten haben (die arabischstämmige Gastmutter sich dennoch nach dem Rezept für Kartoffelcremesuppe erkundigte).

International, mitreißend und lärmend

Unterschiedlichste Erlebnisse, die auch die Gelsenkirchen Schüler im Ausland machten: die österreichische Schule hatte weniger als 60 Schüler, in Finnland herrschten Tagestemperaturen von -14 Grad Celsius, in die Türkei fuhren ausschließlich nicht türkischstämmige Schüler. Im nächsten Jahr fahren die Schüler nach Polen und zum Projektabschluss nach Irland.

Am Mittwochmorgen ist die Turnhalle der Gesamtschule international, mitreißend und lärmend. Sitzfußball und Rübenziehen stehen auf dem Programm. Nachmittags geht’s zum Weihnachtsmarkt in die Altstadt. Den finden die Comenius-Schüler so toll, dass Eltern aus Irland anreisen wollen.

Bereits jetzt steht fest, dass sich die Gesamtschule Ückendorf für ein Nachfolgeprojekt bewerben wird. Im März werden dazu in Athen internationale Partnerschulen zusammen ein Konzept entwickeln“, sagt Achim Elvert, stellvertretender Schulleiter der GSÜ.

Das Nachfolgeprojekt heißt Erasmus+.