Gelsenkirchen. . Die Mitglieder des Vereins „Gulliver for Kids“ aus der Resser Mark engagieren sich ehrenamtlich für schwerstbehinderte Kinder aus sozial schwachen Familien. Der nur 13 Mitglieder zählende Verein transportiert die Kinder kostenlos zur Reha-Klinik oder etwa ins Hospiz.
Klein ist der Gelsenkirchener Verein „Gulliver for Kids“, die Zahl der Mitglieder beinahe noch an den Fingern abzuzählen: Gerade einmal 13 sind es. Doch das, was die Ehrenamtler aus der Resser Mark leisten, verdient neben viel Respekt in der Tat das Prädikat: groß.
Kostenloser Transport
Aber der Reihe nach: Was tun, wenn das Kind schwerstbehindert ist, an lebenswichtige Geräte und andere Dinge gebunden ist und der Weg zur Therapie oder ins Hospiz mit Bahn oder Rettungswagen ob der Fülle an Utensilien nicht zu bewältigen ist? „Dann treten wir auf den Plan“, sagt André Schulz, Vater eines schwerstbehinderten Kindes.
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Die Sorge um das kranke Kind sprengt oft den finanziellen Rahmen, wenn die Sozialgesetzgebung die Klientel, meist alleinerziehende Mütter, überfordert. Rettungssanitäter und Medizin-Student Jan Luger erklärt das an einem Beispiel: „Nehmen wir an, es geht zu einer Mutter-Kind-Kur in eine Reha-Klinik. Die Kasse zahlt das zwar Bahnticket, aber schon der Elektro-Rollstuhl stellt ein Hindernis im Zug dar.“ Dazu kommen Gepäck, Sauerstoffgerät, Absauger, Spezialnahrung, Medizin und dergleichen. „In einen normalen Rettungswagen geht das alles nicht rein, sagt Luger, weil nur eine Tasche mit der persönlichen Habe mit an Bord dürfe.
Hier springt dann „Gulliver for Kids“ ein, im Schnitt achtmal pro Monat. Ruhrgebietsweit und darüber hinaus werden die Resser um Hilfe gebeten, wenn es darum geht, Mutter und Kind von A nach B zu bringen, etwa wie am Wochenende von Gelsenkirchen zu einer Klinik in Bethel/Bielefeld, durchaus auch bis nach Hamburg oder gar auf eine der deutschen Inseln.
"Wir machen das kostenlos"
„Wir machen das kostenlos“, betonen Ex-Feuerwehrmann Norbert Lindenblatt und Stefan Luger, die beiden umtriebigen Helfer im Hintergrund. Man lebt nur von Spenden, Versicherung, TÜV, Sprit und Technik/Wartung verschlingen gut 10 .000 Euro im Jahr. Den multifunktional bestückten Rettungswagen aus dem Katastrophenschutz mit Defibrillator, EKG, Beatmungsgerät und stoßabsorbierender Liege und Weiteres haben sie selbst finanziert. Den Transporter, den OB Frank Baranowski mit in Fahrt zu bringen geholfen hat, haben sie dafür in Zahlung gegeben.
So sitzen sie Woche für Woche auf dem „Bock“, hinten auf den drei Plätzen der Schwerstbehinderte mit Gepäck und Geräten, die betreuende Krankenschwester, der Sani vom Verein, die Mutter.
Wenige sind sie, doch leisten sie Großes. Ein tolles Beispiel von ehrenamtlichem Engagement.