Gelsenkirchen. . Die Arbeiten laufen seit einiger Zeit. Der Stadthafen im Neubaugebiet Graf Bismarck wird bis zum Jahr 2016 in mehreren Etappen umgebaut. Rund 4 Millionen Euro wird der Umbau kosten. Die Mittel kommen aus den Fördertöpfen der EU und des Landes NRW. Aktuell werden die Spundwände am Westufer gesetzt.

Sollte Müll in Grünanlagen ein Indiz für die Beliebtheit eines Geländes sein, dann ist das Ostufer des Stadthafens ein akzeptierter Platz. Zigarettenschachteln, Burger-Verpackungen, Plastikflaschen und Papier sind stumme Hinterlassenschaften abendlicher Treffs am toten Ende einer Baustraße.

Wer den Weg über die Hafeneinfahrt im Neubaugebiet Graf Bismarck nicht scheut, findet schnell eine Steigerung für Achtlosigkeit: Ein Teil der hölzernen Bankinstallation, die den Brückenrand säumt, ist verkohlt, einem Feuer zum Opfer gefallen. Zerstörungsschwachsinn in Reinform.

Etwas Gutes für Gelsenkirchen

Dabei entsteht auf diesem Gelände am Rhein-Herne-Kanal etwas Gutes für Gelsenkirchen. Ein Naherholungsraum mit, ja, mit durchaus maritimem Flair für die Großstadt am Rand eines in Konzeption und bisheriger Ausführung schmucken Neubaugebietes. Dabei handelt es sich bei Graf Bismarck um ein Mischareal, in dem sich neben feinen Eigenheimen auch Betriebe in moderner Architektur wiederfinden (sollen). Zwei Gelsenkirchener Unternehmen haben diesen Schritt bisher gewagt und sind in ihrer Umsetzung sehr weit fortgeschritten: die Kaldunski + Löhr GmbH, ein Gelsenkirchener Tor-Spezialist, der am Standort rund 3 Millionen Euro investiert, und die Otto Doetsch GmbH, eine Traditionsfirma für Brandschutz-Service und Industriebedarf, die etwa 2 Millionen Euro einsetzt.

Neben der eigenen Verwirklichung baulicher Träume dürfen sie sich auf den Ausbau des benachbarten Stadthafens freuen. Dort schaffen derzeit ein Kran und ein Bagger Tatsachen.

Bagger und Kran schaffen Tatsachen

Am Westufer, das später in ein Schrägufer umgewandelt wird, werden neue Spundwände gesetzt, am Nordufer unter Wasser eine neue Vorspülung zur Stabilisierung der Hafenmauer eingebracht. Außerdem sollen anschließend noch Dalben eingerammt werden, an denen Fahrgastschiffe künftig festmachen sollen. Die Maßnahmen werden mittels Fördergeldern von Land und EU in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro realisiert und sollen voraussichtlich im März 2015 abgeschlossen sein.

Bis Sommer 2016 soll, wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, die gesamte Anlage am Stadthafen saniert und umgebaut sein. Dem Vernehmen nach sollen über diverse Fördertöpfe insgesamt gut 4 Millionen Euro nach Bismarck fließen. Eine Slipanlage für Boote, der Ostplatz mit einem Fahrgastanleger und das Südufer sollen den Umbau 2016 beschließen.