Gelsenkirchen. Große Gefühle in edlem Schloss-Ambiente. Gleich zwei renommierte Mezzosopranistinnen sorgten beim Benefizkonzert des Lions Clubs Gelsenkirchen-Buer am Freitag in Schloss Berge für einen stimmungsvollen Abend. Gesungen wurden russische und griechische Romanzen unter dem Motto: „Von schwarzen Augen und weißen Rosen“.

Melancholisch bis heiter waren die Lieder, die die gebürtige Griechin Anna Agathonos und die aus Russland stammende Künstlerin Elena Batoukova-Kerl in ihrer Heimatsprache gesungen haben. Mit einer beeindruckenden persönlichen Empfindung war es ihnen dabei gelungen, die Texte musikalisch auszudeuten. Bei ihren Stücken begleiteten sie die beiden profilierten Musiker Christian Kiefer an der Mandoline und Gitarre sowie Marko Kassl am Akkordeon. Eine tolle Kombination, denn ihre Stimmlage zwischen Sopran und Alt harmonierte hervorragend mit den Klangfarben dieser Instrumente.

Gemeinsam nahmen sie die Zuschauer mit auf eine Reise in ihre Heimatländer und zeigten ihnen dabei akkustisch, wie vielfältig diese sein können.

Weiße Rosen aus Athen als Duett

Im ersten Teil des Konzerts führte Anna Agathonos die Zuschauer mit dem Lied „Das Fischerboot“ von Attic auf einer einfühlsamen Weise in die Welt der Griechen. In ihrem weiteren Programm zeigte sie dem Publikum mit Schellenreif und Kastagnetten, dass Griechenland auch orientalisch sein kann.

Abschließend sang sie gemeinsam mit Elena Batoukova-Kerl den bekannten Klassiker „Weiße Rosen aus Athen“, komponiert von Manos Hadjidakis und getextet von Hans Bradtke. Zur Erinnerung: Das Lied war 1961 in Deutschland die Nummer 1 der Hitliste. Es stammt aus dem Dokumentarfilm von Wolfgang Müller-Sehn „Traumland der Sehnsucht“. Hauptdarstellerin: die griechische Sängerin Nana Mouskouri, deren Name seither mit den sehnsuchtsvollen „weißen Rosen“ untrennbar verbunden ist.

Abwechslungsreiches Programm

Im zweiten Teil des Konzerts sang die russische Mezzosopranistin Elena Batoukova-Kerl Romanzen aus ihrem Heimatland. Auch sie glänzte mit einem abwechslungsreichen Programm beim Publikum. Am Ende sangen die beiden Künstlerinnen gemeinsam als Zugabe die bekannte russische Weise „Kalinka“, 1860 von Iwan Petrowitsch Larionow geschaffen. Der russische Komponist und Volkskundler hatte das Lied für ein Theater in Saratow geschrieben.

Alle Musiker verzichteten an diesem Abend auf ihr Honorar. Bereits zum zehnten Mal veranstaltete der Förderverein Lions Club ein Benefizkonzert in Schloss Berge und unterstützt damit das Friedensdorf in Oberhausen. Mit Erfolg: Auch dieses Konzert war wieder ausverkauft. Das nächste ist für den 6. März 2015 geplant.

Das Friedensdorf Oberhausen ist oft die letzte Chance

Für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten ist die Behandlung in Europa oft die letzte Chance. Die Einzelfallhilfe des Friedensdorf Oberhausen setzt ein, wenn die Kinder in ihren Heimatländern nicht mehr medizinisch versorgt werden können. Das Friedensdorf finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Auch der Lions Club Gelsenkirchen-Buer gehört zu den Spendern für die gute Sache.