Gelsenkirchen. . Beim ersten Blind Date Festival in Buer haben am Freitag sechs Nachwuchsbands die Chance, sich unplugged ins Vorprogramm von Luxuslärm am Abend darauf zu spielen. Am Donnerstag eröffnen die Comedians Hausmeister Machulke und Matze Knop das Festival.
„Blind Date“ heißt der neue Wurf des Entertainment-Unternehmens Emschertainment. Und der Name ist Programm. „Wir sagen nur, wo und wann es stattfindet. Deshalb der ominöse Titel“, sagt Emschertainment-Chef Helmut Hasenkox über das Umsonst-und-draußen-Festival vom 16. bis 18. Juni. „Trotz hochkarätiger Künstler“ kostet das Blind Date im Park zwischen Goldbergstraße und Springestraße für die Besucher nichts.
Bei der ersten Auflage erhalten ab Donnerstag mehrere Bands per Wettbewerb die Chance, als Vorgruppe von Luxuslärm aufzutreten. Mit dabei sind die "Blind Pilots", "electriXouls", "Mighty Joe Moon", "Nachklang", "The Neon Grey" und "tief." Den "unplugged"-Auftakt machte weiland Slowhand Eric Clapton, der als Erster 1992 bei MTV die Stratocaster zu Hause ließ und stattdessen auf der guten alten Western-Klampfe denkwürdige Versionen von „Layla“ oder „Tears In Heaven“ in Wort und Bewegtbild festhielt.
Ähnlich denkwürdig soll es am Freitagabend auf beim Blind Date Festival werden. Im Park am Goldbergplatz in Buer spielen sechs Nachwuchsbands ohne Verzerrer und Marshallwände um den Platz im Vorprogramm für Luxuslärm am Samstagabend.
Die größte klangliche Umstellung mussten The Neon Grey am Sound ohne Elektronik vornehmen. „Wir haben ganz neue Arrangements geschrieben und können uns diesmal nicht hinter der Elektronik verstecken“, berichtet Sänger Axel Kubitza nicht ohne Stolz. Statt Synthesizer steht am Freitagabend der Kontrabass auf der Bühne, statt Schlagzeug gibt’s ein Ölfass. „Das klingt immerhin ein bisschen wie Elektronik.“
Blind Pilots mit allerhand Konzert-Erfahrung
Schon alten Hasen im unplugged-Geschäft sind die Alternative-Rocker von den Blind Pilots ein Begriff, die deshalb nicht nur namentlich prima zum Festival passen. „Wir haben schon oft auf Akustikgitarren gespielt“, berichtet Philipp Naglav, seines Zeichens Drummer der Combo. Die 2006 gegründete Band verfügt über reichlich Konzerterfahrung. „Allein im vergangenen Jahr haben wir gut zwei Dutzend Gigs gespielt und in diesem Jahr schlagen schon 20 Auftritte zu Buche“, so Naglav. Unter anderem hat man schon beim Ruhrgebietsfinale des Emergenza-Nachwuchsfestivals in Bochum sowie im Vorprogramm von Royal Republic die Bühnen gerockt.
Und noch ein paar Hasen werden sich morgen Abend die Ehre geben: tief. (sprich: Tiefpunkt) sind um die Jahrtausendwende aus den Überbleibseln unter andrem der Indie-Rocker von Garten und Kickin’ Yazz hervorgegangen, haben in der Gründungsphase zwar reichlich Songs geschrieben, es aber nur auf zwei Konzerte gebracht. „Wir haben uns seit zehn Jahren praktisch nicht mehr gesehen und dann eher zufällig getroffen und beschlossen, uns einfach mal wieder zum Musik machen zu treffen“, sagt Drummer Aljoscha Bergforth. Und was macht man für einen Sound? „Deutschrock – aber nicht wie Pur oder die Puhdys“, kategorisiert der Schlagwerker. Will sagen: Geboten wird eine Mischung aus Indie, Alternative und Rock, dargeboten „in einer Sprache, die man versteht.“
Nachwuchsband und Frauen-Combo
Zu den jüngsten Bands zählen Nachklang. Die haben unlängst ihren ersten Gig im Gelsenkirchener Consilium erfolgreich absolviert, obwohl man gerade mal seit knapp zwei Jahren aktiv ist. Das Besondere an der Band: „Wir sind alle vier Sänger“, berichtet Gitarrist Sebastian Kirch.
Mit den electriXouls geht auch eine Combo ins Rennen, die ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern besteht. Unter anderem konnte man schon auf einer zehntägigen Deutschlandtour, die in einen Auftritt beim Olgas Rock Festival gipfelte, die Live-Qualitäten unter Beweis stellen.
Als letzte im Bunde werden Mighty Joe Moon um die Gunst des Publikums spielen. Die Band um Singer-Songwriter Jochen Dewert hat sich nach eigenen Angaben melancholisch rockenden Roadmovie-Songs verschrieben.