Gelsenkirchen-Buer. . Zur ersten Irish Folk-Session in Buer lud am Donnerstag der Irish Pub “Oisin Kelly Gallery“ ein. Was als kleine Session unter einer Hand voll Hobby-Musikern begann, entwickelte sich im Laufe des Abends zu einem echten irischen Event.
In eine neue Stadt zu ziehen, das ist immer mit Umstellungen verbunden. Doch Rüdiger Gies gingen die zu weit. Auf seine geliebten Irish Folk-Sessions wollte er nicht verzichten.
Die Lösung des Problems war simpel: In Gastronom Vince Els, Inhaber des Irish Pubs „Oisin Kelly Gallery“, fand Rüdiger Gies einen Mitstreiter. Gemeinsam luden sie ein zum Musizieren. Und am Donnerstag fand sie nun statt, die erste Irish Folk-Session in Buer:
Eine Hand voll Hobby-Musiker
Um acht Uhr soll es los gehen. Kurz zuvor ist es noch recht leer im kleinen Pub. Nur eine Hand voll Hobby-Musiker sitzt gemeinsam an einem Tisch und harrt gespannt der Dinge, die da kommen. Für eine kleine Session reicht das schon. Zwei Gitarristen sind schon da, eine Geigenspielerin und eine Flötistin. Immerhin. Rüdiger Gies ist schon jetzt recht zufrieden. „Wir werden sehen, wie sich der Abend entwickelt.“ Denn auch organisatorisch ist das nicht ganz einfach. „Jeder spielt sein Repertoire. Einiges deckt sich, wie bei der Mengenlehre. Was man nicht kann, spielt man nicht mit.“
Thomas Steffens greift schon einmal in die Seiten seiner Gitarre. Er ist heute aus Düsseldorf angereist, um dabei zu sein. Er singt zum Spiel mit rauchiger Stimme. Die anderen stimmen ein. Im Spiel bemerken sie kaum, wie sich der Raum füllt. Beinahe jeder, der den Pub betritt, hat ein Instrument dabei. Auf einmal sieht man noch mehr Gitarren, ein Akkordeon, ein Tambourin.
Bekannte Titel
Eine längere Pause nutzt Silvia Menningmann um ein stilleres Lied zu spielen. Sie singt, begleitet sich selbst auf der Gitarre, erzählt musikalisch von tiefen Gefühlen. Die anderen hören zu, stehen auf, schauen, welche Akkorde die Hernerin spielt. Und dann machen sie mit. „Das ist toll hier“, freut sich die Interpretin nach dem Lied. Seit fünfzehn Jahren spielt sie Folk, gehört zu der Session-Szene, die sich überall in NRW zum Musizieren trifft. „Was mir so gut gefällt ist, dass Leute dazu kommen können, die noch nicht so gut spielen. Und die werden sofort integriert.“
Immer besser wird die Stimmung. Auch, weil jetzt die wirklich bekannten Titel ausgepackt werden. „Whiskey In The Jar“ etwa kann jeder. Und wer ohne Instrument da ist zum Zuhören, der singt einfach mit. Auch Michael Joosten aus Erle greift zum Tambourin. Eigentlich spielt er Schlagzeug und Percussion-Instrumente. „Als ich von der Session gehört habe, habe ich gedacht, einfach hin. Das ist einzigartig - so etwas gab es bisher in Buer ja noch nicht.“
Kurztrip auf die grüne Insel
Und es geht noch besser. Gepackt von der guten Stimmung legt die Flötistin, die extra aus Remscheid angereist ist, das Instrument beiseite. Sie beginnt zu tanzen. Irish Dance. Die Sohlen ihrer Schuhe schlagen rhythmisch auf dem Boden auf, während sie zwischen den Gästen auf und nieder hüpft. „Wie in Irland“, raunen sich die Gäste zu, für die die Session in Buer zu einem gefühlten Kurztrip auf die grüne Insel geworden ist.