Gelsenkirchen-Buer. Der Gelsenkirchener Juwelier Alfred Weber verkauft in Buer teuren Schmuck und extravagante Uhren. Im Laden zeigt er seine teuersten Stücke.
„Luxus ist nicht verschwenderisch. Luxus ist die Wertschätzung von Dingen, die über den Alltag hinausgehen“, sagt Alfred Weber. „Es gehört zum Menschsein dazu, sich etwas zu gönnen. Das ist ein urmenschliches Bedürfnis. Ich bringe immer das Beispiel, dass niemand ins Restaurant gehen muss. Man kann sich auch mit einem Butterbrot auf eine Bank setzen.“ Zur reinen Nahrungsaufnahme sei das schließlich ausreichend. Wer aber viel leiste im Leben, der habe dann und wann eben auch die Lust und das Recht, sich etwas zu gönnen.
Im konkreten Fall bedeutet das, sich an Schönem zu erfreuen. Dazu lädt die Auslage des Juweliers ein. Schon im Büro des Goldschmiedemeisters und Schmuckdesigners wird fündig, wer Außergewöhnliches sucht: Eine besondere „Atmos“-Uhr. „Das ist das Gerät, welches dem Perpetuum Mobile am nächsten kommt.“ Also an eine utopische Maschine denken lässt, die ohne Energiezufuhr dauernd Arbeit leistet. „Die hat eine Verschleißdauer von 600 Jahren“, beeindruckt Alfred Weber. „Dieser Luxus bleibt. Der ist beständig über Generationen.“ Sicher hat er auch seinen Preis: Je nach Ausführung liegt der zwischen 6000 und 10.000 Euro. Besonders charmant: In derselben Reihe steht eine alte Taubenuhr – eine Reminiszenz an vergangene Zeiten. „Damit haben wir nach dem Krieg das erste Geld verdient.“
Paare suchen Geschenke gern gemeinsam aus
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Auf einem kleinen Rundgang, der zunächst in den Keller führt, kommt das Gespräch auf das Weihnachtsfest. Das ist wie gemacht für funkelnde Geschenke, oder? So sei es, bestätigt Alfred Weber. Dennoch habe sich etwas verändert, kämen Herren nicht mehr allein zum Kauf, um später die Dame des Herzens zu überraschen. Viele Paare suchten heute gemeinsam aus, berichtet er. „Deswegen haben wir viel in den Ausbau der Räumlichkeiten investiert. Es soll ein echtes Erlebnis sein, ein Luxusgeschenk auszusuchen. Das ist typisch Weber: Schon der Moment des Erwerbens ist ein luxuriöser.“
Im Keller angekommen erwartet Besucher eine stylische Lounge. In der Mitte stehen vier Designersessel. Die eine Wand ist zum hochwertigen Regal ausgebaut. Sie bietet Raum für einige Werke über Cartier-Design. In den Vitrinen gibt es die greifbaren Beispiele dazu. Ganz links ist die neue Herrenlinie präsentiert. Die überrasche viele Kunden, sagt Alfred Weber. Cartier sei keine Marke, die man unbedingt mit Herren verbinde. „Aber die neue Kollektion kommt gut an.“ Und der Preis ist vergleichbar bescheiden. Ein Designklassiker von zeitloser Eleganz für den Herrenarm kostet 3450 Euro.
Ein Faible für besondere Steine
Neben den folgenden Damenuhren ziehen noch zwei ganz besondere Stücke den Blick auf sich: Ein Rind und ein Anhänger mit Kette. Beide zeichnet ein roter Stein in der Mitte aus, der durch außergewöhnliche Strahlkraft und Präsenz besticht. Herzstück ist jeweils ein roter Turmalin von rund acht Karat. Drum herum reihen sich etliche kleine Brillanten und setzen das Rot in Szene. Ein echter Eyecatcher, der hier für 13.300 Euro zu haben ist. Anhänger und Kette kosten zusammen rund 15.000 Euro.
Besondere Steine haben es Alfred Weber angetan. Die verarbeitet er gern in seiner eigenen Kollektion. Und auch in der Auslage finden sich solche Ausnahme-Steine. So wie der Aquamarinring, der oben im Fenster steht. Der hellblaue Stein, der unfassbar funkelt, hat beeindruckende 20,5 Karat. Der Preis: 11.500 Euro.
Weber hat auch Accessoires für kleinere Geldbeutel
Regelmäßige Sonderausstellungen
Die Geschäftsräume des Juweliers Weber befinden sich im Herzen von Buer an der Blindestraße. Erst vor Kurzem baute man die Räumlichkeiten völlig um, passte sie dem Zeitgeist an.
Die Unternehmerfamilie, die seit 101 Jahren in der Branche aktiv ist, bietet auf mehreren Ebenen schön gestaltete Themen-Räume. Der Bereich des Foyers bietet zudem Raum für regelmäßige Sonderausstellungen exquisiter Stücke.
Der Goldschmiedemeister stellt gern solche Prachtstücke her und vertreibt ebenso gern Juwelen anderer Hersteller – und doch ist ihm wichtig zu sagen, dass auch Kunden mit kleinem Geldbeutel bei ihm fündig werden. Er zeigt einige Teile vor, die im Preis unter 100 Euro liegen. Zum Beispiel ein Armbändchen aus Turmalinperlen.
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In die andere Richtung ist natürlich alles möglich. Eines der teuersten Stücke aus der Kategorie Damenschmuck ist ein Diamantcollier. Das wartet nicht mit einem großen Stein auf. Vielmehr sind hier unzählige kleine Brillanten verarbeitet. Insgesamt machen die gute 12 Karat aus. Der Preis hierfür: 47.900 Euro. Da passt dann wirklich der neue Slogan der Familie Weber: „Revier deluxe“. Damit will man sich zwar auf die historischen Wurzeln beziehen. „Aber vor allem wollen wir nach vorne denken.“