Gelsenkirchen-Buer. Im Ruhrgebiet gibt es zu wenige Start-ups. Die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen will Gründer künftig mit Unterstützung des Bundes fördern.
Eine Millionen Euro Fördermittel vom Bund im Rahmen des „Exist“-Programms für die Förderung von wissensbasierten Unternehmensgründungen fließen ab Frühjahr 2020 an die Westfälische Hochschule (WH). Damit soll die Gründerszene und in der Folge auch die Arbeitsplatzschaffung gefördert werden.
Gelsenkirchen, Dortmund und Bochum drei Millionen Euro
Die WH hatte sich im Verbund mit den Fachhochschulen in Bochum und Dortmund um diese Fördermittel beworben – und den Zuschlag erhalten. Gemeinsam bekommen die Hochschulen rund drei Millionen Euro, jede etwa eine. Unterstützung für angehende Gründer gab es auch bislang bereits an der WH, unter anderem durch Seminarangebote. Nun soll diese Förderung aber noch strukturierter und nachhaltiger angegangen werden.
150 Millionen Euro bundesweit
Der Bund fördert über das Bundesministerium für Wirtschaft Projekte zur Existenzgründung aus der Wissenschaft, abgekürzt „Exist“, mit insgesamt 150 Millionen Euro. Für die aktuelle Förderrunde wurden 220 Anträge von Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus ganz Deutschland eingereicht.
142 Hochschulen werden gefördert, davon 15 Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen, zu denen auch die Westfälische Hochschule, die Fachhochschule Dortmund und die Hochschule Bochum gehören.
Start-up-Campus für das Revier entwickeln
„Durch den Verbund mit Dortmund und Bochum können wir unter dem Dach der gemeinsamen Initiative Ruhr-Valley einen Start-up-Campus für das ganze Ruhrgebiet entwickeln“, beschreibt Prof. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, das Ziel. Dort sollen vernetzt mit gründungsfördernden Einrichtungen und etablierten Unternehmen Hochschulstudierende und Absolventen dafür begeistert werden, in möglichst interdisziplinären Teams Firmen zu gründen und ihre innovativen Ideen marktfähig zu machen. Der Start-up-Campus soll die Gründer intensiv für das Unternehmertum trainieren, sie mit Entwicklungspartnerschaften versorgen und mit Pilotkunden zusammenbringen. Fehlende Kompetenzen sollen von Qualifizierungsangeboten aufgefangen werden.
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Hochschulen als Ideenschmieden für innovative Gründungen
„Oberstes Ziel ist für uns, Ausgründungen nachhaltig zu installieren, damit sie sich auch über den Förderzeitraum hinaus fest im Markt etablieren“, so Kriegesmann. Alle Veranstaltungen für den Start-up-Campus finden an allen drei Hochschulen statt, so dass der Campus gleichzeitig in Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund zu finden ist. In Gelsenkirchen wird der Schwerpunkt der Arbeit auf der Sensibilisierung und Motivierung der Studenten für die Unternehmensgründung als mögliche Alternative liegen. Im Rahmen des „Exist“-Projektes, das auf vier Jahre angelegt ist, soll es verschiedene Veranstaltungsformate dazu geben. Die Kooperation der drei Hochschulen ermöglicht dabei eine sehr breite Vorbereitung und Begleitung der Studierenden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier betonte bei der Mittelvergabe die „entscheidende Rolle der Hochschulen als Ideenschmiede für innovative Gründungen“.
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Vernetzt auch mit der Industrie- und Handelskammer
In Gelsenkirchen hat Pia Grandt, seit 1. Juli wissenschaftliche Mitarbeiterin an der WH, vorher in der Wirtschaftsförderung Emscher-Lippe tätig, am Förderantrag mitgearbeitet. „Wir wollen die Alternative ‘Gründung’ für Studierende wahrnehmbarer machen“, erläutert sie. Große Chancen für Start-ups böten heute auch Kreativtechniken und Innovationstechniken. Verbesserte Chancen für interdisziplinäre Gründungen gebe es zudem durch die Kooperation mit den anderen beiden Hochschulen mit ihren verschiedenen Fachrichtungen. Mit dem Starter Center Business der IHK in Buer steht die Westfälische Hochschule bereits seit geraumer Zeit in Kontakt.start-up-monitor- strahlkraft des ruhrgebiets nimmt zu