Gelsenkirchen-Buer. Veranstaltung im Herzen von Gelsenkirchen-Buer war ein voller Erfolg. Einige Gäste kamen in bayerischer Tracht. Ziel war es, den Platz zu beleben.

„Trink mal was – die Leute gucken schon“, schallt es aus den Lautsprechern. Und wenn dies überhaupt geeignet ist als sinnbildlicher Soundtrack eines ganzen Tages, dann für das erste Oktoberfest im Herzen von Buer. Im Robinienhof herrscht Wiesn-Stimmung. Eingeladen hat die neue Kaiserin der buerschen Schützen, die Gastronomin Sofia Biancolin. Dass dazu die Sonne scheint, ist fast logisch. „Kaiserwetter“, kommentiert das die Wahl-Bueranerin und lacht.

Schon zum Beginn am Samstagmorgen ist der Platz gut gefüllt. Die Rechnung geht auf. „Eine Völkerwanderung war das“, sagt Volker Gatzemeier, der Kaiser zur Kaiserin. Auch wenn das Fest gerade, am späten Nachmittag, ein bisschen schwächelt, ist er zufrieden. „Wir erwarten noch einen richtigen Ansturm am Abend.“ Kaum ausgesprochen kommen von allen Seiten neugierige Gäste. Zwar sieht man ihnen an, wo sie hingehen. Die Sache mit dem Dirndl-Dresscode aber wird nur verhalten umgesetzt.

„Das ist einer der schönsten Plätze, die wir haben“

Die Veranstaltung im Robinienhof in Gelsenkirchen-Buer wurde als Riesen-Gaudi gut angenommen (nicht nur) von den Bueranern. Einige kamen so in bayerischer Tracht.
Die Veranstaltung im Robinienhof in Gelsenkirchen-Buer wurde als Riesen-Gaudi gut angenommen (nicht nur) von den Bueranern. Einige kamen so in bayerischer Tracht. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auch von Kommunalpolitiker Dominic Schneider und seiner Frau. Waren da noch Hemmungen im Spiel? „Ja“, räumt er ehrlich ein und erzählt, zu Hause habe man abgewogen, wie weit man kleidungstechnisch gehen wolle. „Wären wir als Vollbayern gekommen und sonst keiner, das wäre schon blöd gewesen.“ Also habe man sich für den abgeschwächten Bayern-Look entschieden. „Das ist eine tolle Idee, ein Oktoberfest im Robinienhof zu feiern. Ich hoffe, es gibt ein nächstes Mal. Und dann kommen wir in voller Montur.“ Tatsächlich ist er froh, den Robinienhof immer mehr belebt zu sehen. „Für mich ist das einer der schönsten Plätze, die wir haben.“

Veranstalterin Sofia Biancolin hat sich getraut. Sie ist im Dirndl gekommen und mit passender Flechtfrisur. „Das ist nicht mein erstes Dirndl“, sagt sie. „Und es steht mir doch auch gut.“ Ohne Frage. „Ich liebe das Oktoberfest. Nächste Woche bin ich auch in München. Und ich habe heute oft gehört, die Menschen sind glücklich, dass es nun auch mitten in Buer ein Oktoberfest gibt.“

Großes Lob von der Schützen-Kreiskönigin Monika Jeske

Ein Schnappschuss fürs Familienalbum: Das erste Oktoberfest im Gelsenkirchener Robinienhof kam gut an bei den Gästen. In entspannter Atmosphäre genossen sie die Sonne auf dem Platz.
Ein Schnappschuss fürs Familienalbum: Das erste Oktoberfest im Gelsenkirchener Robinienhof kam gut an bei den Gästen. In entspannter Atmosphäre genossen sie die Sonne auf dem Platz. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

So sieht es auch Schützen-Kreiskönigin Monika Jeske. „Ich finde das Fest sehr gut, es sind viele Menschen da, und ich wünsche mir für das nächste Jahr eine Wiederholung. Hier kommen Besucher dazu, die sonst vielleicht nicht die Möglichkeit gehabt hätten, bei einem Oktoberfest dabei zu sein.“

Ein DJ bietet die Musik zum Fest, das mit zünftigen Leckereien von der Weißwurst bis zum Leberkäse abgerundet wird. Sicher, denkbar wäre mehr Programm. Dafür aber habe die Zeit nicht gereicht. Die Idee sei recht spontan entstanden, die Genehmigung habe erst vor einer Woche vorgelegen. „Im nächsten Jahr gibt es Livemusik“, sagt Volker Gatzemeier, während es aus den Boxen nun „Herzilein“ schallert und einige Gäste zu schunkeln beginnen.

Dann kommt ein echter Hingucker um die Ecke: Eine Dame im zünftigen Dirndl, über zwei Meter groß, genauer 2,08 Meter. Sascha ist nicht nur in Mädels-Tracht hier. „Ich habe das sogar selbst genäht.“ Es ist das erste von drei Outfits, die er heute Abend tragen will. Ein Abendkleid und ein Partykleid sollen noch folgen. Inspiriert hat ihn eine Ansage der Veranstalterin, die diese seit Tagen ihren Gästen mit auf den Weg gab: Dirndl-Pflicht. Und weil von Lederhosen nicht die Rede war, hat Sascha, der eindeutig die meisten bewundernden Blicke einfängt, sie beim Wort genommen. Den Respekt gibt es übrigens auch für sein sicheres Laufen auf extrem hohen High-Heels. 10,5 Zentimeter seien das wohl. Zuzüglich Plateau.