Gelsenkirchen-Buer. . Die Musical-AG des AvD bringt eine Eigenproduktion auf die Bühne. Das Stück schrieben zwei Mädchen, die auch Regie führen. Montag ist Premiere.

Es ist eine Geschichte aus dem Leben junger Menschen. Darin geht es um Jungs und um Mädchen, um die im Licht und die im Schatten. Das Besondere aber an dem Stück, welches die Musical AG des AvD hier probt ist, dass es von zwei Schülerinnen der 10. Klasse geschrieben wurde. Die Premiere von „Bin ich schön?“ am Montag, 8. Juli, also ist zugleich die Uraufführung.

„Das haben wir in den Sommerferien geschrieben. Da wussten wir nicht, was wir machen sollten und haben einfach mal versucht, ein Stück zu schreiben“, erzählt Katharina Schulz. „Im Nachhinein haben wir dann gedacht, es wäre doch schön, wenn es auch aufgeführt wird.“ Allerdings, betonen beide, sei das Bühnenstück keineswegs autobiografisch. „Generell ist alles ausgedacht“, sagt Joana Jorczik.

Autorinnen tanzen beim Musical-Finale im AvD mit

Premiere in der Schulaula

Das Stück „Bin ich schön?“ wird am Montag, 8. Juli, um 18.30 Uhr in der Aula Löchterheide uraufgeführt. Hierzu sind Interessierte herzlich eingeladen. Die Eintrittskarten kosten 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Schüler.

Danach steht am Dienstag, 9. Juli, noch eine Aufführung für die Schüler des Gymnasiums statt. Wird das Stück ein Erfolg, könnte es ein nächstes Projekt geben – finden zumindest die beiden Autorinnen. Sie überlegen schon, die nächsten großen Ferien für ein neues Werk zu nutzen.

Bei der Besetzung überließen die jungen Damen den anderen den Vortritt. „Wir tanzen aber im Finale mit.“ Und die 16-Jährigen haben einen besonderen Job: Sie sind Co-Regisseure.

Als die beiden Mädchen nach den Ferien Musiklehrer Gregor Schemberg ihr Stück vorstellen ist schnell klar, es fehlt an Musik. Nun ist der Pädagoge selbst auch als Komponist aktiv und schreibt einige Nummern. Andere steuert Musiklehrer Arne Klinger bei und einige sogar die Schüler selbst. Doch es arbeiten noch mehr Menschen mit: Durch die diesjährige Kooperation des Gymnasiums mit dem Musiktheater helfen Dramaturgen den Autorinnen des Librettos beim Feinschliff, hilft Sängerin Anke Sieloff bei den musikalischen Proben und Lichttechniker geben Tipps für die Beleuchtung.

In vielen gemeinsamen Schritten erarbeiten die Jugendlichen das Stück und alles, was dazu gehört. Die Schwierigkeit: Sie spielen sich quasi selbst, mimen Menschen ihres Alters – mit all deren Problemen.

Ein Junge macht in der Musical-Produktion auf der Bühne mit

Musiklehrer des Gymnasiums unterstützen das Musical-Projekt. Sie haben auch Kompositionen beigesteuert.
Musiklehrer des Gymnasiums unterstützen das Musical-Projekt. Sie haben auch Kompositionen beigesteuert. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

So erstaunt es wenig, dass sie jetzt noch etwas gefangen sind in pubertärer Scham und Hemmungen. Da gebe es, verrät Gregor Schemberg, so eine Szene, in der sich Junge und Mädchen umarmen. „Die haben wir bis heute noch nicht gesehen.“ Prompt aber versichern alle Darsteller, für die Aufführungen werde man sich „überwinden“. Jener, der solch hohen Preis für seine Bühnenpräsenz zahlen muss, ist Fabian Fröhlich. Der 13-Jährige ist der einzige Junge in der AG. Erklärt aber selbstbewusst, warum er sich fürs Mitmachen entschied: „Ich bin eine Rampensau.“ Auch mit dem Gesang habe er keine Probleme. „Ich singe den ganzen Tag. An der Stelle muss ich mich nicht überwinden.“

Die eigenen Ideen eingebracht

Der junge Mann sitzt im Stück etwas zwischen den Stühlen. „Theoretisch gehört Tobi zu den coolen Jungs. Aber im Geheimen sind ihm innere Werte schon wichtig.“ Eins der coolen Mädels auf der Bühne, nämlich Jessica, wird gespielt von der 14-jährigen Jana Horstmann. „Das ist alles sehr aufregend“, ist sie ein paar Tage vor der Premiere begeistert. „Es ist sehr spannend, sich mit eigenen Ideen einbringen zu können. Ich freue mich schon auf die Aufführung und hoffe, die viele Mühe hat sich am Ende gelohnt.“

Die Proben nehmen viel Zeit in Anspruch

Gregor Schemberg glaubt daran. „Es ist harte Arbeit“, ist er in Zeiten täglicher Proben schon in Anspruch genommen. Aber sicher klappe alles auf großer Bühne viel besser als hier, im provisorisch eingerichteten Klassenzimmer. „Und wenn das Publikum zum ersten Mal jubelt, dann fallen auch die Hemmungen.“