Erle. . Viele Orchester beklagen, dass der Nachwuchs fehlt. Hans-Günter Nowotka von „Trinity Brass“ begeistert hingegen die Jugend für Musik...

„Ich tingele immer durch alle fünften Klassen der Gesamtschule und gebe eine Unterrichtsstunde. Zu der bringe ich meine Instrumente mit. Die Jugendlichen dürfen sie dann ausprobieren“, erzählt Hans-Günter Nowotka, wie er im Ortsteil den Nachwuchs für seinen Bläser- und Posaunenchor „Trinity Brass“ findet. „Dann gibt es immer sehr lustige Szenen. Die Schüler denken, mit viel Kraft kann man Großes vollbringen.“ Dabei kommt es, wie so oft, auf die richtige Technik an.

Die Kaderschmiede in Gelsenkirchen Erle

Vier junge Bläser der Schule, alle im Alter von elf bis 13 Jahren, besuchen aktuell die Kaderschmiede des Kirchenmusikers. Dass sie beim nächsten Konzert schon mitspielen können, ist beachtlich. So haben die beiden älteren Jungs erst vor zehn Wochen das Instrument gewechselt.

Connor spielt jetzt die Tuba, Florian das Bariton. Beide kamen durch die Schnupperstunde in der Schule zum Ensemble. „Ich hatte aber schon drei Jahre lang Trompetenunterricht“, sagt Connor, der sich damit schon wie ein alter Hase fühlt. Bei Florian war das anders: „Ich hatte noch nie ein Blechblasinstrument gespielt, dachte aber nach der Stunde, das könnte ich machen.“

Die ersten Töne sind nicht leicht

Auch Mads hat schon Erfahrung, machte seine ersten Schritte bereits an der Grundschule. Für Gabriella, die erst einige Monate dabei ist, war das Erlebnis ganz neu. „Es war erst einmal komisch. Aber ich wollte es ausprobieren und wusste gleich, dass ich das mag. Es war schon schwierig, den ersten Ton heraus zu bekommen. Das hat ein paar Minuten gedauert – und so toll war der nicht“, sagt die junge Dame und schmunzelt dabei. Ob es für die jungen Leute nicht anstrengend ist, ein halbes Konzert mitzuspielen? „Es geht“, sagt Mads, der einzige, der wirklich alle 16 Titel mitspielt.

Gemeinsam haben die Vier schon eine Menge erlebt bei „Trinity Brass“. Etwa das Zusammenspiel mit einem Dudelsack-Ensemble. „Das hat richtig Spaß gemacht“, meint Mads. Die Weihnachtskonzerte seien auch sehr schön, finden alle.

Ein Quartett wäre möglich

Was sie zudem eint ist, dass sie keine Vorliebe haben für einen Stil, sie spielen Klassik über Swing bis Pop. „Ich mag das. So lerne ich neue Töne dazu“, sagt Gabriella, die auf eines ganz stolz ist: „Im Trompetenunterricht war ich die erste, die einen hohen Ton gespielt hat.“ Die Schwierigkeit daran: der muss überblasen werden. Wie die Jungs ist Gabriella gespannt, was die Zukunft bringt. Der Chorleiter verrät, er könne sich vorstellen, mit den Vieren ein Quartett zu gründen.