Gelsenkirchen-Hassel. . Sportler und Stadtplaner entwickeln Ideen für den Vereins-, Breiten- und Gesundheitssport der Zukunft. Stadion öffnet sich der Nachbarschaft.
Hassel ist nicht nur die Polsumer Straße. Links und rechts der wenig einladenden Nord-Süd-Magistrale hat der Stadtteil viel mehr zu bieten: Grünanlagen, Gartenstadt, Spazierwege, Bachläufe, Radrouten und Sportanlagen.
Die bestehenden Angebote zu vernetzen und neue Sport- und Freizeitmöglichkeiten zu schaffen, gehört zu der Zukunftsvision „Bewegtes Hassel“, bei der dem Stadion Lüttinghof eine besondere Rolle zukommt.
Mit Kindern und der ganzen Familie
Die Gittertore und die geschlossen Kassenhäuschen signalisieren nach außen: Hier sind der SC Hassel und YEG Hassel unter sich. Diesen Eindruck zu verändern, daran arbeiten Stadtplaner und Sportvereine gemeinsam. Das Stadion soll sich mehr als bisher dem Stadtteil öffnen, dazu einladen, hier einfach mal selbst zu kicken oder ein paar Runden zu laufen, den Vereinen beim Training zuzuschauen, die Anlagen mit Kindern und Familie für sich als Freizeit- und Sportmöglichkeit in direkter Nachbarschaft zu erobern.
In der Achterschleife einmal rund um Hassel
Die Sportanlage Lüttinghof ist nur eine Station entlang der „Hassel 8“, die zur Zeit für den Stadtteil entwickelt wird.
Der etwa zehn Kilometer lange Rundweg verbindet zukünftig einen Quartiersplatz an der Polsumer Straße/Allee des Wandels, die Sportanlage Valentinstraße, den neuen Stadtteilpark, den Hasseler Bach und den Kuhwiesenpark
Tanja Eigenrauch von Gelsensport erläutert das Besondere an diesem Vorhaben: „Hier arbeiten Stadtentwicklung und Sportentwicklung zusammen.“ Entstehen soll ein Vorzeigeprojekt für Gelsenkirchen, das in seiner Dimension und Wirkung nahezu einmalig ist. „Vergleichbares würde mir nur noch in Hamburg einfallen“, so Tanja Eigenrauch, die das weite Feld der Sportentwicklung beackert. Wie sieht Vereins-, Breiten-, Gesundheits- und Freizeitsport in naher Zukunft aus? Wie verändert sich die demographische Entwicklung in den Stadtteilen? Wie ist es um die Gesundheitsbedingungen der Menschen bestellt? Auf diese und andere Fragen soll es nachhaltige Antworten geben.
Mittel der Städtebauförderung
Aus Mitteln der Städtebauförderung soll das aus den 1960er Jahren stammende Vereinsgebäude saniert, erweitert und barrierefrei gestaltet werden. In welchem Umfang, müssen die Gespräche und Entscheidungen in nächster Zeit erst zeigen. Drei, vier Varianten für den Hochbau stehen im Raum mit Kosten zwischen 3,8 und 6,6 Millionen Euro. So wünschen sich die Vereine Büro- und Lagerräume und einen Multifunktionsraum.
Zudem gibt es Ideen für den Freiraum neben den Sportflächen. „Eine Spielfläche für Kinder, die nicht nur Familien bei Sonntagsspielen auf die Anlage einlädt, Klettergeräte, an denen Sportler ein Alternativtraining ermöglicht wird, eine beleuchtete Laufstrecke rund um die Anlage“, zählt Tanja Eigenrauch mögliche Beispiele auf.
Anlage erhält zweiten Zugang
Um die Öffnung in den Stadtteil auch baulich zu verdeutlichen, soll die Sportanlage einen zweiten Zugang erhalten. So können Laufrunden durch das Stadiongelände geführt werden – in der Hoffnung, dass man dort dann Anregungen für weitere sportliche Betätigungen mitnimmt. Tanja Eigenrauch: „Und abends, wenn das Stadion geschlossen ist, kann der Weg genutzt werden, der dann rund um die Anlage führt.“
Wann mit dem Bau der neuen Sportanlage begonnen werden kann, vermag sie nicht zu sagen: „Fördermittel können erst Ende 2020 beantragt werden.“ Es dauert also noch etwas. Kein Grund aber, die bestehenden Kursangebote der Hasseler Vereine nicht jetzt schon zu nutzen.