Buer. . Westerholter Straße wird nicht beleuchtet. Anwohner am Waldbogen klagen über unsicheren Schulweg und die schlechte Verbindung nach Buer.
Einsam und in den Morgen- und Abendstunden auch recht dunkel liegt sie da, die Bushaltestelle „Baut“ der Vestischen an der ehemaligen Kinderklinik und dem neuem Vorzeige-Wohngebiet der Stadt Gelsenkirchen „Am Buerschen Waldbogen“.
„Zu dunkel“ klagt eine Neu-Gelsenkirchenerin, die ihr Kind gerne mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule, zum Max-Planck-Gymnasium am Goldberg, schicken möchte.
Thema im Verkehrsausschuss
„Zu gefährlich“, sagt die Frau. Denn um den Bus in Richtung Buer zu erreichen, müsse das Kind die komplett unbeleuchtete Westerholter Straße überqueren. Die Stadt Gelsenkirchen hatte in der Vergangenheit aus Sparmaßnahmen das Licht ausgeknipst. „Außerhalb geschlossener Ortschaften gibt es keine Straßenbeleuchtung“, erläutert Stadtsprecher Martin Schulmann. Dabei gehe es nur um die Straße, um die freie Strecke, „ganz egal, ob dort Menschen wohnen“.
Eine erneute Inbetriebnahme sei ohne weiteres erst einmal nicht möglich, „da hier zuvor Mastanlagen, Verteilerschränke und nicht zuletzt die Leuchten selbst, geprüft und nach Jahren der Abschaltung wieder repariert oder sogar ersetzt werden müssten“, so Schulmann. Sollte die Beleuchtungsanlage wieder reaktiviert werden sollen, müsste hierzu ein entsprechender Ratsbeschluss erwirkt und die benötigten Finanzmittel für die Instandsetzung bereitgestellt werden
700 Menschen werden sich ansiedeln
Die Aussage macht die Mutter fassungslos. „Wir leben nicht auf einer Insel außerhalb von Gelsenkirchen“, sagt sie. Schließlich sind in dem Baugebiet etwa 240 Häuser und Eigentumswohnungen geplant. Bis zu 700 Menschen werden sich hier ansiedeln. „Wir würden auch gerne am Abend mal mit dem Fahrrad von Buer nach Hause fahren, vielleicht sogar mal laufen“, sagt die Frau.
Hochwertiges Wohnen in ausgesuchter Lage
für das Baugebiet „Am Buerschen Waldbogen“, 2016 begann die Stadt mit der Vermarktung der ersten Baugrundstücke auf der „Wohlfühlinsel“.
Es handelt sich um eine insgesamt rund 22 Hektar große Fläche an der Westerholter Straße. Etwa 230 bis 240 Wohneinheiten sollen dort auf 250 Parzellen entstehen.
30 Millionen Euro möchte die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) dort einnehmen. Nach Abzug aller Kosten sollen dann etwa 10 Millionen Euro übrig bleiben, die an der Bochumer Straße zur Erneuerung des Stadtquartiers eingesetzt werden sollen.
Unterstützung findet sie beim Vorsitzenden des städtischen Verkehrsausschusses Wolfgang Heinberg (CDU). „Wir haben bereits vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass wir nicht nur ein exklusives Wohngebiet verkaufen können, sondern den Menschen auch angemessene Bedingungen schaffen müssen, Buer zu erreichen“, fordert Heinberg. Für Heinberg sind es „steinzeitliche Rahmenbedingungen“, das es an der Bushaltestelle „Baut“ keine Fußgängerampel gibt. „Es geht nicht an, dass Kinder im Dunkeln und ungesichert die Straße passieren müssen.“
Spätestens in der Sitzung des Verkehrsausschusses im März will Heinberg die Problematik auf die Tagesordnung setzen lassen. Er regt zudem an, dass sich auch die Bezirksvertretungen in Ost und Nord mit der Problematik befassen.