Beckhausen/ Schaffrath. . Mit russischen, deutschen und polnischen Spezialitäten tritt die Familie Gluschenko die Nachfolge von Melanie Neureuther an

Die Klümpchen funkeln ungewohnt bunt. Ein ganzes Regal voller schrill leuchtender Süßigkeiten – ein Dorado, das jedes Kinderherz höher schlagen lässt. Die Farbenvielfalt ist eine Reminiszenz an das Multikulti im Pott.

Denn mit Valerij Gluschenko hat an der Giebelstraße ein aus Kasachstan stammender Spätaussiedler die Nachfolge von Melanie Neureuther angetreten, der ein Sortiment an Lebensmitteln anbietet, das auf ehemalige russische und polnische Bürger abzielt. Natürlich nicht ausschließlich.

Variabel mit dem Angebot

„Wir sind variabel mit unserem Angebot“, sagt Tochter Marina Gluschenko. „Wir schauen genau hin, was unsere Kunden wünschen und werden in den nächsten Wochen und Monaten unser Sortiment erweitern, werden uns den Bedürfnissen anpassen“. Der Frisch-Markt heißt jetzt Favoritenmarkt und es ändert sich nix? Doch.

Familie Gluschenko wartet mit einer Fischtheke auf, an der es nicht nur frischen Stoer, sondern auch Gambas, Forellen und Lachs gibt. Natürlich landen auch schlesische Würste im Angebot, aber der Schaffrather bekommt auch ein Kassler oder schlichte Fleischwurst. Neben polnischen Bieren und russischem Sekt gibt es auch italienische Weine und deutschen Korn.

Selbst hergestellte Piroggen

Frisch-Markt schließt nach vier Jahren

Vier Jahre lang, von Mai 2014 bis Oktober 2018, versorgte Melanie Neureuther in ihren Frisch-Markt an der Giebelstraße die Bewohner des Stadtteils mit Lebensmitteln in der Nachfolger der Schaffrather Institution „Dani“.

2018 gab Melanie Neureuther entnervt auf. Sie hatte durch den Straßenumbau an der Giebelstraße , der mehr als sechs Monate länger als von der Verwaltung geplant dauerte, nach eigenen Angaben mit Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent zu kämpfen.

Und deutsche Brötchen. Die liefert die Bäckerei und Konditorei von Christian Zipper aus Erle. Marina Gluschenko und ihr Team erweitert das Angebot um selbst hergestellte Piroggen, die gefüllten Hefe-Teigtaschen, die in Polen eine Spezialität sind.

In Sachen Lebensmittel ist das Familienunternehmen Gluschenko schon länger unterwegs. „Als ich 1994 nach Deutschland kam, habe ich mit einem Bulli angefangen, bin durchs Ruhrgebiet gefahren und habe Obst, Fleisch und Brot in den Stadtteilen verkauft. Anschließend eröffnete Valerij Gluschenko kleinere Läden in Herne und Marl. Im Schaffrath, das ist sein größtes Projekt. „Die Gegend hat uns zugesagt“, erzählt er. Und trifft auf erfreute Nachbarn. „Wir brauchen diesen Lebensmittelmarkt, benötigen die kurzen Wege“, sagen Susanne Cichos und Thorsten Garbe von der FDP, die der Familie Gluschenko am Dienstagabend einen Antrittsbesuch abstatteten.