Gelsenkirchen-Hassel/Westerholt. . Das Vorzeigeprojekt der „Neuen Zeche Westerholt“ sollte schon längst abgeschlossen sein. Schimmel und Hohlräume brachten den Zeitplan durcheinander.

Sogar hoher Besuch aus Berlin in Person von Bundesbauministerin Barbara Hendricks war im Sommer 2017 zugegen, um sich ein Bild zu verschaffen von der „Neuen Zeche Westerholt“.

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Im Mittelpunkt des Interesses an diesem Zukunftsprojekt standen damals die beiden Torhäuser, deren Renovierung beispielhaft stehen sollte für die Weiterentwicklung aufgelassener Bergbaustandorte. Und heute? Es ist still geworden auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Lippe.

Eröffnung war für Anfang 2018 geplant

Bereits im September hatte der Hasseler Stadtverordnete Oswin Dillmann (SPD) kritisiert, dass auf dem alten Zechengelände keinerlei Aktivitäten mehr zu erkennen seien. Dabei sollten doch bereits in der ersten Jahreshälfte 2018 in die beiden Torhäuser das Stadtteilbüro Westerholt/Bertlich/Hassel, ein Informationszentrum sowie das Projektbüro für die Entwicklung des Bergbaustandortes einziehen.

Gelsenkirchen und Herten beteiligt

Die Sanierung der beiden historischen Torhäuser war als Startschuss für die Umsetzung des Masterplans gedacht, der für die „Neue Zeche Westerholt“ entwickelt worden war.

Die Umwandlung des Zechengeländes, an der Gelsenkirchen und Herten gemeinsam arbeiten, wird durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.

In ihrer Antwort auf Dillmanns Anfrage im Stadtentwicklungsausschuss weist die Stadt darauf hin, dass schon bei den Rohbauarbeiten zu erkennen war, dass dieser enge Zeitrahmen nicht zu halten sein werde.

Innenputz von Schimmel befallen

„Im Rahmen der Entkernung wurden Gebäudeschäden erkennbar, die die Zeitplanung durcheinander warfen“, heißt es in der Antwort. Die Liste der Gründe, die für eine Verzögerung gesorgt haben, ist lang: Der Innenputz war, in weiten Teilen hinter Verkleidungen verborgen, schimmelbelastet und musste durch neue Betondecken ersetzt werden. Die Bodenplatten in beiden Torhäusern waren wegen darunter befindlicher Hohlräume nicht tragfähig und mussten ersetzt werden.

Zudem gestaltete es sich schwierig, über die Ausschreibungen geeignete Firmen zu finden. So lagen nur wenige Angebote vor, ein Gewerk musste mehrfach ausgeschrieben werden, um ein ausführendes Unternehmen zu finden, bedauert die Stadt.

Heizungs-und Sanitärinstallation ausgeführt

Immerhin konnten in der Zwischenzeit die Dacherneuerung, der Ersatz der Außenfenster und -türen, der Innenputz, der Trockenbau, die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation, der Estrich, der Kanalanschluss und die Versorgungsanschlüsse ausgeführt werden.

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Aktuell seien Firmen mit der Heizungs-, Sanitär- und Elektrofeininstallation, mit der Dachdämmung, Tischlerarbeiten, dem Einsetzen von Innentüren, Fliesen-, Maler- und Bodenbelagsarbeiten befasst. Zudem müssen noch die Außenanlagen hergerichtet werden.

Die Torhäuser, hofft die Stadt, sollen bis zum Jahresende fertiggestellt sein, so dass sie Anfang 2019 bezogen werden können.