Gelsenkirchen-Buer. . Eigentlich saß Wirt Vincenc Els auf gepackten Koffern, wollte in die kölsche Heimat zurück. Da bot ihm ein Bekannter die Oisin Kelly Gallery an.
„Die Iren sind ja wie die Rheinländer: lustig und kommunikativ.“ Der das sagt, ist gebürtiger Kölner. Das vergisst man leicht. Denn seit Jahrzehnten prägt Vincenc Els die buersche Kneipenszene.
Seit zwei Dekaden wirkt er im Irish Pub an der Brinkgartenstraße. Das war weniger Plan als Zufall. „Aber ich hatte schon immer eine Sympathie für Irland.“
Suche nach neuer Herausforderung
Als er die vorherige Station im Leben des Wirtes, das „Maxi“, wegen eines Besitzübergangs der Immobilie hatte aufgeben müssen, zog es Vince eigentlich zurück in die kölsche Heimat. So lange hatte das Gastspiel in Buer ohnehin nicht dauern sollen. „Ich bin ein Weltreisender, wollte alles nur ein paar Jahre machen. Ich bin wohl falsch abgebogen“, scherzt er und lacht. Auch, weil es wieder anders kam.
„Ein Bekannter bot mir diese Kneipe an.“ Eine Versuchung. Er sprach mit seinem Brauereilieferanten. Der riet, der Lage wegen, zu einem Irish Pub. „Die habe ich immer toll gefunden, weil da eine besondere Art von Lebensfreude anzutreffen ist.“ Schnell war auch ein Name gefunden: „Oisin Kelly Gallery“. Eine Hommage an den irischen Bildhauer. Und ein Verweis auf das ursprüngliche Konzept. Der Pub sollte Raum bieten für bildende Kunst. „Das hat aber nachgelassen.“
Namhafte Adresse für irische Musik
Dafür mauserte sich der Pub zu einer namhaften Adresse für irische Musik. Auftritte bekannter Interpreten gehören fest zum Jahresplan. Traditionell eröffnet Paddy Schmidt die Spielzeit. Der Frontmann der Band „Paddy Goes to Holyhead“ feierte mit seiner Truppe in den 90er Jahren deutschlandweit Erfolge.
Wenig später im Jahr spielen die „Boat People“ auf, zu Halloween und dem irischen Nationalfeiertag stehen die „Dublinskis“ auf der kleinen Bühne. Zu Bewährtem gesellt sich immer wieder Neues. „Durch das Internet entstehen viele Kontakte.“ So kommen Musiker von der grünen Insel zum Gastspiel nach Buer, erzählen in der Heimat davon und inspirieren auch weitere.
Wirt mach sich Sorgen um Vielfalt der Gastroszene
Es läuft gut für Vincenc Els. Der denkt derweil schon weiter: „Ich warte noch immer auf eine neue Herausforderung.“ Sein Traum: „Ein kultureller Treffpunkt, wo man Musik machen kann.“ Gerne hier in der Region. Die Rückkehr nach Köln ist ohnehin auf Eis gelegt. Auch weil sich der Gastronom wohl fühlt in Buer.
Allein einen Wermutstropfen gibt es: „Ich mache mir Sorgen um die Vielfalt und die Entwicklung der buerschen Gastroszene“, spielt er auf die Beschwerden einiger weniger in Sachen Lautstärke an. Die treffen nämlich auch schon mal ihn.