Im Irish Pub „Oisin Kelly Gallery“ findet seit sechs Jahren einmal im Monat eine Folk-Session statt
Das Licht einiger kleiner Lampen erhellt den Raum. Der Pub ist gut gefüllt. An einem Tisch haben sich Männer mit ihren Gitarren eingefunden. Einmal im Monat sind sie hier so zusammen. Gemeinsam machen sie Musik. Irische, vorrangig.
Manchmal mische sich aber auch amerikanischer oder deutscher Folk dazwischen, erzählt Thomas. Dann erwähnt er noch, Vornamen reichen hier. Man sage Du. „Namen sind nur schmückendes Beiwerk“, sagt er später über die Stücke. Aber es scheint eine Philosophie zu sein. Auf jeden Fall klingt es ganz irisch.
Gäste können mitmachen
Der Liebhaber irischer Klänge kommt aus Düsseldorf her. Mehr noch, er gehört zu jenen, die die Sessions in der „Oisin Kelly Gallery“ vor rund sechs Jahren ins Leben riefen. „Weil hier nichts los war in Sachen Session“, sagt er und lacht. Dann nimmt er den Beutel aus seinem Teeglas. „Hier wohnt ein Kumpel von mir“, erklärt er, warum es ihn ausgerechnet nach Buer verschlug.
Aus einer fixen Idee entstanden regelmäßige Treffen, aus einer Hand voll Menschen wurde eine feste Gruppe Musiker. „Es kommen immer wieder mal neue dazu.“ Der harte Kern aber bleibe. Auch die Gäste können mitmachen. „Es singen schon mal welche mit. Aber viele trauen sich nicht. Das ist nicht wie in Irland wo einer aufsteht und singt und alle anderen hören dabei zu.“ Dass die Musiker hier mehr Hintergrundmusik machen, die Gäste sich parallel unterhalten, macht den Akteuren nichts aus. „Wir haben trotzdem Spaß.“
Lockere Atmosphäre
Dicht gedrängt sitzen die Gäste an den Tischen in der kleinen Gaststube und schwatzen. Einige hören zu, sobald wieder ein Lied erklingt. Sie schätzen dieses andersartige Konzert. „Uns gefällt es sehr“, sagt Brigitte Szejstecki. Sie kommt gern mit der Nachbarin, Elke Lüning-Mackschin, her. „Es ist eine lockere Atmosphäre, es ist improvisiert und man hört zu und darf sich manchmal sogar etwas wünschen“, findet die. Und erstere ergänzt: „Man darf auch mitsingen. Nur kennt man selten die Texte.“
Immer voller wird der kleine Raum. Das freut den Wirt Vincenc Els, der vor sechs Jahren gerne dieses Experiment wagte. „Das ist ein Modell, das sich bewährt hat. Die Musiker kommen bis aus Düsseldorf. Nur aus Gelsenkirchen kommen wenige. Das wundert mich etwas.“
Außergewöhnliche Polkas
Derweil machen die Gitarristen eine kurze Pause. Stressig soll es ja schließlich nicht sein bei der Session. Zeit, etwas zu reden. „Wir spielen ganz unterschiedliche Sachen.
Dabei sind viele Tunes“, sagt Thomas und erklärt, so nenne man die irischen Instrumentalstücke. „Da sind auch außergewöhnliche bei wie Polkas“, überrascht er. Natürlich haben die Männer ein Beispiel parat. Gleich zwei kleine Polkas werden geboten. Die Melodien sind beschwingt und tanzbar. Der Takt wird mit dem Fuß gestampft, dass der Boden vibriert und auf dem Tisch das Teeglas wackelt.
Die nächste Session findet am Dienstag, 21. Februar, um
19 Uhr an der Brinkgartenstraße 25 statt.