Gelsenkirchen-Hassel. . Party statt Galaabend – und doch stand die Stimmung bei „Die Jecken vom Pütt“ der der karnevalistischen Traditionsvereine in nichts nach.
Die „Jecken vom Pütt“ hatten am Samstag zu ihrer traditionellen Karnevalsparty geladen – der größten Veranstaltung des Vereins innerhalb der Session, die sich steigender Nachfrage erfreut. So sind, das sagte Sitzungspräsident Reinhard Ostermann gleich zu Beginn, bereits für das nächste Jahr über 200 Karten verkauft.
Eröffnet wurde der Abend durch den Einmarsch der Gesellschaft und des Stadtprinzenpaares. Julian I. Nienhaus stimmte bei seiner Begrüßung das Steigerlied an. Einen besseren Einstand hätte er hier gar nicht haben können, zumal er sogar auch noch die zweite Strophe sang – auswendig und a cappella. „Das ist das erste und letzte Mal, dass ich in dieser Session singe.“ Ein Ritterschlag für die „Jecken vom Pütt“. Sie und auch deren Gäste erfreuten sich danach am Gardetanz der Prinzengarde, wie immer eine närrische Augenweide, die hier mit Jubelschreien honoriert wurde.
Tosender Applaus für die „Lütten vom Pütt“
Eine weitere besondere Tanzdarbietung schloss sich daran an: der Auftritt der „Lütten vom Pütt“. Die Minigarde des Vereins hatte zwar im Verlauf der Session schon auf fremden Bühnen begeistert, zum ersten Mal aber absolvierten die Kleinen ein Heimspiel. Mit ihren Showtanz nahmen sie einmal mehr die Zuschauer mit nach Asien. Eine charmante Darbietung der jungen Damen, die durch einen kleinen Kavalier verstärkt wurden. Sichtlich souveräner wird die Truppe mit der Zeit. Der tosende Applaus war ihnen am Samstag sicher. So stand denn auch eine Zugabe an, eine schöne kleine Choreografie, die mit ihren akrobatischen Einlagen und dem großartigen Schlussbild einmal mehr das Publikum mitriss.
Gleich darauf übernahmen die „Markscheider“, die vereinseigene Showtanzgruppe. Die sechs Damen hatten eine Choreografie mitgebracht getreu dem clubeigenen Sessionsmotto „Karneval im Kettenhemd – Das Mittelalter auch der Jecke kennt“. Die Damen begeisterten schon optisch in selbst geschneiderten, mittelalterlich anmutenden Kostümen. Zu historischen Klängen und mit entsprechenden Tanzschritten begann die Darbietung, die dann zündete zum Titel „Wake me up before you go-go“. Da hielt es keinen mehr auf dem Stuhl, die Narren feierten die „Markscheider“.
Mc Bricht Greenland Pipes and Drums aus Schermbeck
Diese gingen ursprünglich hervor aus den „Lehrhauern“. Nach drei erfolgreichen Sessionen stiegen sie auf wie im Berufsleben. „Das Konzept ist gleich geblieben“, so Silke Wessendorf, eine der Tänzerinnen und Trainerinnen. „Die Jüngste von uns ist zehn Jahre, die älteste 44 Jahre alt. Und wir freuen uns über jede, die noch dazu stößt und Freude hat am Showtanz.“
Im Verlauf wartete der Verein mit einigen eingekauften Programmpunkten auf, von denen einer besonders überraschte: das Gastspiel der „Mc Bricht Greenland Pipes and Drums“ aus Schermbeck. Ungewohnte Klänge im Gelsenkirchener Karneval waren das und ein optischer Höhepunkt obendrein. Auf dem Programm der Dudelsackspieler standen Klassiker wie „Amazing Grace“ und „Highland Cathedral“. Mit dem letzten Stück aber, dem Steigerlied, schloss sich der Kreis wieder.