Gelsenkirchen-Resser Mark. . Weil die ökumenisch genutzte katholische St.-Ida-Kirche Ende 2018 geschlossen wird, suchen die Protestanten in der Resser Mark eine neue Bleibe.

Die Entscheidung der St.-Urbanus-Pfarrei, aus wirtschaftlichen Gründen die St.-Ida-Kirche Im Emscherbruch zu schließen, stellt auch die Evangelische Kirchengemeinde Buer vor ein Problem: Teilt sie sich doch Gottes- und Gemeindehaus in der Resser Mark mit den Katholiken, nachdem ihre eigene, bergbaugeschädigte Johanneskirche aufgegeben werden musste. Seit 2004 trägt es den Namen „Ökumenisches Zentrum“. Nun suchen die rund 1500 evangelischen Gläubigen vor Ort erneut eine Bleibe.

„Unsere Gemeindeglieder sind schon enttäuscht und betrübt“, umschreibt Pfarrer Peter Spelsberg die Stimmung angesichts des nahenden Abschieds. Denn für viele ist die St.-Ida-Kirche mit dem Johanneshaus als Treffpunkt für Gruppierungen zur neuen Heimat geworden – und zu einem Leuchtturmprojekt in Sachen Ökumene.

Verständnis für „Veränderungsdruck“ bei Katholiken

„Diese Nachricht ist tatsächlich nicht so einfach wegzustecken, weil viele von uns die Ökumene mit Herzblut begleitet haben“, so auch Pfarrer Klaus-Peter Schmidt, derzeit Presbyteriums-Vorsitzender. Ob Gemeinde-, Weinfest, Kreuzweg oder Arbeitskreis: Die interkonfessionelle Kooperation war über Jahre nicht nur Sache der Hauptamtlichen, sondern auch der Gläubigen an der Basis, bestätigt Pfarrer Schmidt. Er hat gleichwohl Verständnis. „Den Veränderungsdruck, Gebäude aufgeben zu müssen, kennen wir ja auch.“

Wo die Protestanten eine neue Heimat finden werden, wenn die St.-Ida-Kirche im November 2018 aufgegeben wird – so lange läuft der Mietvertrag mit der Pfarrei St. Urbanus – ist derzeit noch offen. Zumindest bis nach den Sommerferien sollen alle geplanten Termine noch in dem ökumenisch genutzten Gotteshaus realisiert werden.

Hoffnung, dass Ökumene fortgesetzt wird

Die Pfarrer hoffen, dass auch künftig regelmäßig Gottesdienste am Standort Resser Mark stattfinden können. „Wir wollen in Gesprächen mit den Verantwortlichen der evangelischen Einrichtungen Wichernhaus und Johannesstift ausloten, ob dort möglicherweise Gottesdienste angeboten werden können und ob vielleicht auch Räumlichkeiten für Gruppierungen der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden könnten“, so Schmidt. Für die Ökumene wünscht er sich, dass sie an anderem Standort fortgesetzt werden kann.