Ein Steakhaus, eine Tapas-Factory und Tedi sollen einziehen. Planungsausschuss diskutiert über den Bebauungsplan für das Objekt in der buerschen Innenstadt
„Die Markthalle ist zu 100 Prozent vermietet“, sagen Inhaber Thomas Bernau und der Dorstener Immobilien-Vermarkter Ralf Ehlert. Im Untergeschoss möchte Tedi einziehen. „Der Mietvertrag für die Markthalle in Gelsenkirchen Buer ist von Tedi unterzeichnet worden“, erklärt Marie Weidauer, Gruppenleiterin Unternehmenskommunikation, auf WAZ-Anfrage.
Die Abneigung, die von Seiten der Politik und der Verwaltung in den letzten Wochen gegen den Nonfood-Händler immer wieder geäußert wurde, kann man in der Dortmunder Zentrale des Unternehmens nicht verstehen. „Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung zur Eröffnung der Filiale an der Hauptstraße 20 in Gelsenkirchen verlief sehr gut“, erläutert Weidauer.
Steakhaus im Obergeschoss
Im Obergeschoss möchte der Restaurantbesitzer Milan Kajtaz mit einem Steakhaus einziehen. Der Mann, der bis vor kurzem das Eickeler Restaurant und Hotel „Meistertrunk“ betrieben hat, möchte zudem auch die untere Terrasse bewirtschaften. „Unten könnte ich mir eine kleine Espresso-Bar vorstellen, an der wir Kaffee und Kuchen verkaufen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Allerdings ist auch Kajtaz verunsichert. „Ich habe gehört, dass die Stadt Tedi nicht will“. Und ergänzt: „Ich kann besser mit Tedi als mit einem Leerstand leben.“ Außerdem müsse der Marktplatz dringend umstrukturiert werden. „Sauberer“, sagt Kajtaz, „und mit einem anderen Angebot bestückt werden“. Neben dem Steakhaus soll eine sogenannte Tapas-Factory das gastronomische Angebot in Buer in Zukunft erweitern.
„Marktaffiner Handel“ contra Tedi
Wie berichtet, möchte die Stadt aber über die Änderung des Bebauungsplanes den Ankermieter Tedi verhindern. Sie möchte in dem Bereich nur „marktaffinen Handel“, will das „gescheiterte Konzept“ von 1999 wiederbeleben. Am Donnerstag, 21. Juni, soll der Vorschlag der Verwaltung eine erneute Hürde nehmen: Die Mitglieder des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses , die um 16 Uhr in öffentlicher Sitzung im Rathaus Buer tagen, sollen den Planungen zustimmen.
Markthallen-Inhaber Thomas Bernau hat im Vorfeld den Ausschussvorsitzenden Klaus Haertel (SPD) in der letzten Woche angeschrieben und über die Chronologie der Ereignisse und Probleme informiert. Bis gestern habe er keine Antwort bekommen.
1500 Quadratmeter Gastronomie
Bernau kann die Planungen der Verwaltung nicht verstehen. „Neben dem Handel im Erdgeschoss wäre die Markthalle zum heutigen Zeitpunkt mit 1000 Quadratmeter Gastronomie im Obergeschoss plus 500 Quadratmetern auf den Terrassen seit der Erstellung 1999 noch nie so sehr mit Gastronomie gefüllt gewesen“, sagt er.