Heten-Westerholt. . Viele Initiatoren und Vereine stellten sich mit ihren Aktivitäten rund um Wald und Wildtiere im Schatten von Schloss Westerholt vor.

„Zu Gast im Wald“ ist das Motto das Tages: Viele Vereine und Initiatoren, die rund um das Thema aktiv sind, präsentieren sich auf der Wiese vor der Graf von und zu Westerholt’schen Verwaltung. Unzählige Jagdhunde sind dabei, Familien mit Kindern, neugierige Erwachsene. Denn wenn Carlo Graf von Westerholt die Türen öffnet, kommen die Westerholter gern.

„Es ist ein Tag der Umweltbildung“, erklärt der Gastgeber, der als Kreisvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Mitglied des Aktionsbündnisses ist. „Die Natur liegt uns allen am Herzen. Wir stellen hier heute aber nicht nur den Naturschutz vor, sondern auch den Naturnutzen.“ Denn während es für viele normal scheint, Felder und Wiesen zu bewirtschaften, fällt es den Menschen schwer sich bewusst zu machen, dass auch der Wald eine Nutzfläche ist – und das schon seit vielen Jahrhunderten.

Kräuterküche: vom Waldesrand auf den Teller

Carlo Graf von Westerholt ist einer jener, die den Wald bewirtschaften. Er betreibt im Westerholter Wald eine Forstwirtschaft. „So etwas können sich viele nicht vorstellen.“ Daher lautet ein Programmpunkt am Nachmittag auch „Vom Baum zum Brett“. Eine beschädigte Pappel wird vor den Augen des Publikums gefällt. „Die asten wir hoch und schneiden dann ein Brett draus.“

Ein weiterer Programmpunkt ist eine anschauliche Kräuterküche. „Da zeige ich, dass man fast alles, was am Waldesrand wächst, in eine Terrine geben kann“, erklärt Claudia Schroeder vom „Natur- und Vogelschutzverein Haltern und Umgebung“. Sie schwört besonders auf Brennnesseln und Giersch. „Das kann man gut verwenden.“ Wenn man sich denn traut. Darum geht es heute besonders: den ersten Schritt zu wagen.

Jäger hegen und pflegen den Wald

Die Menschen sollen lernen, mit der Natur, mit dem Wald zu leben, findet Bruno Oelmann, Vorsitzender des Vereins „Wir für Wald und Wild“. Er wirbt für Rücksicht und Verhaltensregeln im Grünen. Dass man keinen Müll hinterlässt, keinen Lärm macht, natürlich kein Feuer entfacht. Die Wildtiere seien nur zum Betrachten da, dürften nicht gefüttert, nicht gestreichelt und selbstverständlich nicht gequält werden. Auch Pflanzen sollen nicht absichtlich zerstört werden. Daran halten sich auch jene, die den Wald nutzen. „Die Ernte der natürlichen Ressourcen erfolgt immer nachhaltig.“

Die „Ernte“ ist auch das Thema des Jagdverbandes. „Es geht uns darum, über die heimische Tierwelt und den Sinn den Jägerei zu informieren“, so Anton Toye. „Wir Jäger setzen uns ein für den Erhalt der Natur, die Hege und Pflege. Gleichzeitig erlauben wir uns eine bestimmte Ernte, weil die Zahl der Tiere auch reguliert werden muss.“ Das habe Tradition. „Es war früher schon so, dass bei den Bauern auf die Feldernte im Herbst die Wildernte folgte.“

Heute stehe besonders der Natur- und Artenschutz im Mittelpunkt. „Dafür stellen wir enorme Zeit und auch Geld zur Verfügung. Jäger investieren heute zunehmend in Biotope, um der Natur wieder eine Chance zu geben und Tieren wie dem Rebhuhn wieder einen Lebensraum zu bieten.“