Gelsenkirchen-Buer. . Ein Jahr probten sie, aber die Mühe lohnte sich: Die Laiengruppe „K.L.O.W.N.“ aus Hassel erhielt viel Applaus für Shakespeares „Was ihr wollt“.
Ein letztes Mal gehen die Schauspieler die Schluss-Szene durch, da finden sich im Stadtteilzentrum schon die Zuschauer ein. Die Premiere der 16. Produktion der Laiengruppe „K.L.O.W.N“ findet vor fast ausverkauftem Saal statt. Überdurchschnittlich viele junge Menschen sind gekommen. Gezeigt wird „Was ihr wollt“. Shakespeare geht offenbar gut in Hassel.
Die erste Szene stellt Herzog Orsino (Andreas Scheuplein) vor, der sein Herz an Gräfin Olivia (Silke Schönau) verloren hat. Der aber hat der Angebeteten abgeschworen. In kurzen, kurzweiligen Sequenzen werden die Hauptfiguren eingeführt: Cesario (Ela-Türkan Richter), eigentlich Viola, die Schiffbrüchige, die ihren Bruder bei dem Unglück verloren zu haben glaubt und nun als Knabe im Dienst des Herzogs um die Schöne wirbt.
Akteure probten ein Jahr für die Premiere im „Bonni“
Die findet den Jüngling viel interessanter, der seinerseits oder besser ihrerseits für den Herzog schwärmt. Schon ist man mittendrin in der turbulenten Verwechselungskomödie. Die Truppe erzählt die Geschichte temporeich und lebendig, erlangt im Spiel zunehmend Sicherheit.
Ein Jahr probten die Akteure für diesen Tag. Mit dabei sind auch viele, die zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Andere sind schon seit den ersten Tagen dabei, als die Gruppe, unter der Leitung des Schauspielers Ulrich Penquitt, als Konfirmandengruppe der Lukas-Kirchengemeinde entstand. Immer wieder hat sie sich seither neu erfunden und verjüngt.
Regisseur Penquitt sucht Schauspiel-Nachwuchs
Geht es nach dem Regisseur, so könnte das noch weiter gehen. „Ich würde mich über ein paar mehr junge Leute freuen“, so Penquitt. Gebraucht werden sie für die nächste Produktion: „Hexenjagd“ von Arthur Miller. Die Proben werden bald beginnen. Hierin liegt der einzige Wermutstropfen: „Es sind nur vier Spieltermine geplant. Und auch auf Tour zu gehen, ist schwierig. Denn wenn wir das eine Stück beendet haben, steigen wir sofort in die Proben für das neue ein.“
Derweil wird auf der Bühne ein Streich geplant. Dessen Opfer ist Malvolio (Miriam Del Luna Sierra), Gräfin Olivias Haushofmeister, der mit seiner selbstverliebten und überheblichen Art viele vor den Kopf stößt. Heimlich schwärmt auch er für Olivia. Ein gefälschter Liebesbrief lässt ihn glauben, sie erwidere sein Gefühle.
Ein weiterer, humorvoller Handlungsstrang, dessen komischen Momente sich hier entfalten, während im anderen Erzählstrang die Spannung auf weitere Verwicklungen steigt. Natürlich treibt es Shakespeare auf die Spitze, bevor sich alles auflöst – und die Zwillinge beide ihr Glück finden.