gelsenkirchen-Beckhausen. . Mit Klaus Stegmann ist einer der dienstältesten Kirchmeister des Kirchenkreises Gelsenkirchen/Wattenscheid ist in den Ruhestand gegangen.
Schlaflos in Beckhausen: Diese Phasen durchlebte Klaus Stegmann (75) immer wieder in den vergangenen 33 Jahren als Kirchmeister. In seiner Amtszeit büßte die Evangelische Kirchengemeinde vor Ort rund 4000 Gläubige, drei Pfarrstellen und zwei Predigtstätten ein, war die Christus-Kirche über Monate hinweg eine riesige Baustelle.
Trotzdem hat er sein Ehrenamt nun mit Erreichen der im Kirchengesetz vorgegebenen Altersgrenze zufrieden aufgegeben. Zumal wenn er auf das Turmkreuz des Gotteshauses blickt – eine Landmarke, die Mut macht und zeigt: (Nicht nur) er hat Spuren hinterlassen.
„Wer bewegen will, muss sich selbst bewegen“
Es war 1984, seine Tochter wurde auf die Konfirmation vorbereitet, als sie ihrem Vater wegen dessen Kirchen-Kritik vorwarf: „Du kritisierst nur alles kaputt, mach es doch besser!“ Der gelernte Einzelhandelskaufmann und Verkaufsdirektor reagierte prompt: „Wer die Gesellschaft bewegen will, muss sich selbst bewegen“, war künftig sein Motto.
Noch im selben Jahr wurde der zweifache Vater zum Presbyter und Kirchmeister gewählt, verbrachte fortan unzählige Stunden in Sitzungen in Beckhausen und später in synodalen Kirchenkreis-Ausschüssen für Finanzen, Bau und Ökumene.
Stegmann warb Spendengelder für Kreuz und Orgel ein
Als die Gemeindegliederzahlen zurückgingen, war er es, der den Verkauf der Predigtstätten im Schaffrath und in Sutum an den Pflegedienst APD vermittelte. Dass dort trotzdem noch Gottesdienste gefeiert werden, an denen auch die Gemeinde teilnehmen kann, macht ihn besonders stolz.
In die Pflicht nehmen ließ er sich auch bei der Kirchensanierung aus Eigenmitteln 2014: „Jeden Tag war ich vor Ort, um die Arbeiten zu beobachten.“ Er warb Spendengelder für das beleuchtete Turmkreuz sowie die Orgelrenovierung ein und sieht die Gemeinde insgesamt auf gutem Weg vor der Vereinigung mit der Gemeinde in Horst. Begleiten wird er sie weiterhin ehrenamtlich; nur die Prioritäten werden sich wandeln: „Ich will mich verstärkt der Radierkunst widmen, um meine vier Enkel kümmern und Motorrad fahren.“