Gelsenkirchen-Beckhausen.. Beckhausen hat eine neue Landmarke: Auf dem 29-Meter-Turm der evangelischen Christuskirche ragt seit gestern ein 3,50 Meter großes Edelstahl-Kreuz des Kirchhellener Künstlers Guido Hofmann in den Himmel.


Beckhausen hat eine neue Landmarke: Auf dem 29-Meter-Turm der evangelischen Christuskirche ragt seit gestern ein 3,50 Meter großes Edelstahl-Kreuz des Kirchhellener Künstlers Guido Hofmann in den Himmel. Dass es nicht so unscheinbar wie das Vorgängermodell aus schlichtem Rundrohr gearbeitet ist, hat die Gemeinde Buer-Beckhausen ganz bewusst entschieden: „Wir wollten als christliche Kirche weithin sichtbar eine Einladung an alle aussprechen“, so Kirchmeister Klaus Stegmann.

Künstler Hofmann griff die Anregung gerne auf: Sein Jesus-Korpus leuchtet buchstäblich aus dem Innern des Kreuz-Hohlkörpers heraus, der im Querschnitt quadratisch gestaltetet ist. „Die Konturen Christi wurden aus der Vorderseite herausgeschnitten, um sie mit Glasscheiben zu hinterlegen, die in der Dämmerung und nachts von vier LED’s angestrahlt werden“, erläuterte der gelernte Steinmetz, nachdem er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Natürlich hatte er selbst Hand angelegt, als es galt, das 2,27 Meter breite und 150 Kilogramm schwere Kreuz aus der Transportschlaufe des Kran-Arms zu befreien und auf dem Turmdach sturmsicher zu verschrauben.

Der Bottroper Künstler Guido Hofmann entwarf und gestaltete in 400 Arbeitsstunden das Turmkreuz.
Der Bottroper Künstler Guido Hofmann entwarf und gestaltete in 400 Arbeitsstunden das Turmkreuz. © FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services

400 Arbeitsstunden

„Es war schon rutschig dort oben, aber am Ende hat doch alles reibungslos geklappt“, war ihm durchaus so etwas wie Erleichterung anzuhören, während Kirchmeister Stegmann und Pfarrerin Andrea Rylke-Voigt ihn umarmten. „Herzlichen Glückwunsch!“

Hofmann war zwei Jahre mit der Arbeit schwanger gegangen, hatte dem Presbyterium „drei, vier verschiedene Entwürfe“ vorgelegt, aus denen einzelne Elemente für den endgültigen übernommen wurden. 400 Arbeitsstunden investierte er.

Bedenken des Landeskirchenamts

Der Jesus-Korpus ist mit Glasplatten hinterlegt, die per LED-Strahler angeleuchtet werden. Dafür hat Künstler Hofmann (r.), hier mit Waldemar Denner, das Edelstahl von Hand aufgeschnitten.
Der Jesus-Korpus ist mit Glasplatten hinterlegt, die per LED-Strahler angeleuchtet werden. Dafür hat Künstler Hofmann (r.), hier mit Waldemar Denner, das Edelstahl von Hand aufgeschnitten. © FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services






Dass das Landeskirchenamt große Bedenken hatte, weil ihm das Turmkreuz zu groß erschien; dass der Kirchmeister viel Überzeugungsarbeit leisten musste; dass die Gemeinde etwas Zeit brauchte, um die Kosten in Höhe von 8500 Euro an Spenden zusammenzubekommen: All das war vergessen, als das Kreuz endlich oben befestigt war.

„Es ist toll geworden“, freute sich die Pfarrerin auf ihren Halden-Weg nach Schaffrath, „wo ich immer nur ein kleines Stückchen Kirchturm gesehen habe; nun wird er ja sichtbarer sein!“ Besonders angetan war sie von der Kunst gewordenen Botschaft, „dass das Licht von Christus kommt“. Hofmann: „Die Kreuz-Beleuchtung von innen soll ein Zeichen dafür ein, dass in der Kirche Leben ist.“ Um auch tagsüber einen ähnlichen Effekt zu erzielen, hat der Künstler die Edelstahl-Oberfläche unterschiedlich stark bearbeitet, so dass je nach Lichteinfall verschiedene Effekte entstehen. Das Glas schimmert am Tag blau und weiß – wie auch sonst?!

Für Kirchmeister Stegmann ging derweil ein Wunsch in Erfüllung: „Seit 30 Jahren träume ich davon, unsere Kirche durch ein größeres Kreuz weithin sichtbar zu machen. Jetzt, endlich, ist es so weit!“