Das Tierheim bittet um Spenden. Gebraucht wird einfach alles: Futter, Decken und Handtücher. Vertrag mit der Stadt um fünf Jahre verlängert.
- Der Vertrag zwischen der Stadt und dem Tierheim in Erle wurde um fünf Jahre verlängert
- Obwohl das Tierheim mehr Geld bekommt, bittet das Team ganz dringend um Spenden
- Gebraucht wird einfach alles: Futter, Decken und Handtücher für Katzen und Hunde
„Wir benötigen dringend Dosenfutter für Katzenkinder und unsere vielen Katzenmamas“, sagt Tierheimleiter Wolfgang Schlüter. Um die 140 Stubentiger warten zur Zeit an der Willy-Brandt-Allee in Erle auf neue Dosenöffner. „Wir können im Prinzip keine Katze mehr aufnehmen“, sagt Schlüter.
Erstmals sei eine Notsituation eingetreten, in der jede noch so kleine Spende – „und wenn es nur eine Dose Futter ist – nicht nur willkommen ist, sondern dringendst benötigt wird. Zudem freut sich das Tierheim-Team über alte Decken und Handtücher für die Katzenhäuser und Hundezwinger.
Runden Tisch zur Lage der Tierheime
Finanziell geht es den Tierheimen an Rhein und Ruhr nicht rosig. Im September 2016 hatten sich Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes auf Einladung von Bundes-Landwirtschaftsminister Christian Schmidt zum Runden Tisch zur Lage der Tierheime getroffen.
Zu den Themen gehörten die Forderung der anwesenden Tierschützer, den Begriff „Fundtier“ bundesweit einheitlich klarzustellen. Zudem wurde die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Rahmen für die Erstattung der mit den Fundtieren verbundenen Kosten diskutiert.
Chinchillas verursachen hohe Kosten
In der Praxis ist es häufig so, dass Städte maximal 28 Tage für ein Fundtier – eine kommunale Pflichtaufgabe – zahlen. Bleiben die Tiere länger im Heim, können diese zusehen, wie sie das finanzieren. Ein Beispiel aus der nahen Vergangenheit: Die 139 in Hassel befreiten Chinchillas wurden im Tierheim Erle untergebracht. Und verursachen horrende Kosten – für Boxen, Tierarzt und Medikamente, zum Beispiel.
„Wir haben eingesehen, dass wir als Kommune das Augenmerk mehr auf den Tierschutz legen müssen“, sagt Gelsenkirchens Stadtsprecher Oliver Schäfer. Ende des Jahres hat die Stadt mit dem Tierheim den Kooperationsvertrag um weitere fünf Jahre verlängert.
Spenden für das neue Katzenhaus
„Wir müssen zufrieden sein“, sagt Tierheim-Vorsitzender Detlef Fohlmeister. „Wir bekommen mehr Geld als in der Vergangenheit.“ Und durch die jährliche Anpassung habe man in zwei Jahren auch die „Drei“ vor dem Etat stehen. „Ein Betrag, den wir eigentlich bereits 2016 gebraucht hätten“, so Fohlmeister.
Neben dem Geld von der Stadt setzt das Tierheim-Team auf Spenden. Seit Jahren bittet das Tierheim-Team um Unterstützung für ein neues Katzenhaus. Jetzt wird das Team selbst kreativ. Frau Clicker-Löwe, die Katzen Pfötchen geben und ähnliche Tricks beibringt, wird die Geheimnisse ihrer Katzen-Flüsterei in einem Buch beschreiben. „Der Erlös aus dem Verkauf fließt zu 100 Prozent in den Spendentopf für das neue Katzenhaus“, freut sich Fohlmeister.