Essen. .

Die Essener Punkband „Omas Zwerge“ bringt am 6. Mai mit „Stereopunk“ ihr erstes, professionell produziertes Album auf den Markt. Damit wollen die Zwerge den riesigen Durchbruch schaffen - ohne ihre Wurzeln zu vergessen.

„Wir sind die Jugend und machen was wir wollen, keine halben Sachen und spielen nur Hauptrollen“ - die Zeile aus dem Lied „Stereopunk“ klingt nach Auflehnung, Rebellion, eben den Grundsätzen der Punkmusik. Eine Linie, der die Essener Band „Omas Zwerge“ nun schon seit der Jahrtausendwende treu ist. Am 6. Mai erscheint das erste, professionell produzierte Album der vierköpfigen Combo mit dem gleichnamigen Titel „Stereopunk“. Punks der alten Schule dürften damit wenig anfangen können: zu poppig, zu amerikanisch, zu trivial mögen Kritiker die zwölf Stücke der in 3D-Optik gehüllten Platte schimpfen.

Den Musikern um Sänger Cozza ist das ziemlich egal: „Wir haben eine Menge zu sagen - und je einfacher wir das ausdrücken, umso mehr Leute erreichen wir damit. Wir brauchen keine Punkpolizei, die uns sagt, was richtig ist“, sagt der 29-Jährige. Die Band hat schlicht und einfach Lust auf Musik -und der Erfolg gibt ihr Recht. Im Sommer touren die Zwerge quer durch Deutschland, spielen neben vielen Locations in NRW auch in Stuttgart, Berlin und Hamburg.

„Zu Beginn konnten wir ja nix“

Dass das Werden Openair, bei dem sie im vergangenen Jahr die Bühne auseinander nahmen, in diesem Jahr ausfällt, bedauern die Selfmade-Musiker. Und auch sonst bleiben sie ihren Wurzeln treu: Zum Release-Konzert am 6. Mai kehren die Jungs an den Ort zurück, an dem alles begann - dem Jugendzentrum am Hüweg. Im Rahmen der Proberaum-Outings standen die Zwerge dort zum ersten Mal auf der Bühne. „Zu Beginn konnten wir ja nix“, erinnert sich Cozza. Gemeinsam mit Kumpel und Schlagzeuger Pitti gründete er um die Jahrtausendwende „Omas Zwerge“. Die beiden sind im Hörsterfeld aufgewachsen, „das ist kein Ort, sondern eine Lebenseinstellung“, sagen sie.

Seither hat sich eine Menge getan. Nach mehreren Jahren des Ausprobierens und der Selbstfindung war für die Zwerge vor allem die Teilnahme am „Rock Battle“ 2008 der Durchbruch. Wenig später hielten sie ihren ersten Plattenvertrag in den Händen. Als Folge standen sie anschließend als Support mit den ganz Großen auf der Bühne: Beatsteaks, Blackmail, Montreal, Die Happy - „das ist natürlich ein großartiges Gefühl“, sagt Bassist Maik. Noch beflügelnder ist allerdings, nun die eigene Platte in den Händen zu halten, an der sie gut ein Jahr gearbeitet haben. Die Texte erzählen aus dem Alltag, von Liebeskummer, Eifersucht und schönen Sommertagen. Auch Konsumkritik findet ihren Platz, zum Beispiel in dem Stück „Alles Lüge“. Einen roten Faden sucht man auf „Stereopunk“ vergeblich. „Wir wollten einen möglichst guten Querschnitt abbilden“, begründet Cozza. Omas Zwerge polarisieren nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrem Namen. Zu dessen Entstehungsgeschichte wird auf der Homepage und auf der Facebook-Fanseite demnächst eine mehrteilige Serie veröffentlicht. Nur soviel sei verraten - die Oma gibt es wirklich.