„Best of Unsigned” – Bei der ersten Vorrunde im Walzenlager feiern die Fans ihre Helden. Sieger des Bandcontests dürfen als Support bei Olgas Rock auftreten. Noch keine Oberhausener im Finale

Auf der lichtdurchfluteten Bühne im Industrierelikt des Altenberger Walzenlagers stehen „Omas Zwerge”. Die Band hat das Publikum vollkommen in der Hand. Auf ihr Geheiß spaltet sich die Masse in zwei Fronten, wie Krieger warten sie gespannt, um aus den Reihen zu brechen und endlich zu „moshen”, sich gegenseitig schubsend loszutanzen. Auf „Los” beginnt die Masse, sich auf die deutsch-rockigen Töne zu bewegen, die an bekannte Bands wie Die Ärzte erinnern. Bei der ersten Vorrunde des Contests „Best of Unsigned” im Altenberg zeigen fünf Nachwuchsbands ihr Können. Sie wollen zeigen, dass sie das Talent für die großen Bühnen der Welt haben. Oder wenigstens für die beim Olgas Rock – bei dem Festival darf der Sieger im August nämlich auftreten als Support bekannter Band – vergangenes Jahr zum Beispiel die Donots. Die Reihenfolge der Auftritte erfahren die Künstler eine Viertelstunde vor ihrem Auftritt; die nächste Band wird während des Konzerts gelost. Dann heißt es: Nerven bewahren. Jede Band hat nur eine halbe Stunde, um ihr Talent unter Beweis zu stellen – bis zum Gong, dem „Game over”. Jetzt richtet das Publikum per Stimmzettel. Wie unvoreingenommen diese Wahl ist? Naja, die meisten Bands sind mit einem ganzen Fantross angetreten. Gehen ihre Helden, gehen sie mit. So leert und füllt sich die Halle im Wechseltakt. Als nächstes suchen „Skirt Excess” aus Mülheim ihre Chance. Die Gruppe versucht mit englischen Liedtexten, die von rockigen Sounds begleitet werden, zu überzeugen. Verstehen kann man das Genuschel kaum. So lässt das Publikum manche Lieder eher über sich ergehen. Die Duisburger Fünf-Mann-Crew „Neurotic Underground” unterhält das Publikum mit deutschen und englischen Texten. Doch plötzlich sind es nur noch vier, Gitarrist Petros hat mit technischen Problemen zu kämpfen. Mit einem netten Liedchen „Immer diese technischen Probleme, immer dieser Grieche”, wird das Malheur gekonnt und charmant überspielt. „Insert Coin” aus Recklinghausen legen eine professionelle Performance an den Abend mit melodischer Stimme und Ohrwurmpotential. Die Fans sind voll dabei. Ausgerechnet die Jüngsten kommen zum Schluss – passend zum Bandnamen: „Best Before End”. Schlagzeuger und Gitarrist meistern Instrument und Gesang zugleich, obwohl am Zusammenspiel der einzigen Kombo aus Oberhausen noch gefeilt werden muss. Denn hier kommt nur der Beste ins Finale. Außer dem Olga-Gig gibt es noch professionelle Tonstudioaufnahmen und den Dreh eines eigenen Videoclips zu gewinnen – das Fundament jeder Rockkarriere. Den ersten Schritt geschafft haben „Insert Coin” (Jury-Urteil) und die Publikumslieblinge „Omas Zwerge” aus Essen.