Essen.

Essen bekommt einen neuen Bandwettbewerb: „Mukkefukk“ heißt der Contest, der von diesem Jahr an die Nachfolge der Rocktage antreten soll.

Nicht jeder mag dünn gebrühten Kaffee-Ersatz und auch der Begriff „Muckefuck“ bereitet einigen im Arbeitskreis Rock Bauchschmerzen. Angst vor einer negativen Konnotation gerade im Hinblick auf die letze Silbe, die einem englischen Schimpfwirt gleicht, trübt bei einigen Mitgliedern des Arbeitskreises die kollektive Begeisterung bei der Vorstellung des neuen Konzepts am Montagabend in der Weststadthalle. Doch die Mehrheit hatte bereits in einer vorherigen Sitzung entschieden und sich für den an das Heißgetränk erinnernden Namen entschieden.

Gängige Bezeichnung für ein Heißbrüh-Getränk

Mit der Idee des Designers Andy Ruff, der das Logo zum Wettbewerb entworfen hat, werden jedoch auch die Kritiker besänftigt: Denn er schlägt die Schreibweise mit vier „K“s vor und minimiert so die Assoziation mit dem bösen „F“-Wort.

Erhalten bleibt jedoch der Bezug zur Musik, zu der „Mucke,“ oder eben zuweilen auch „Mukke“, ein Synonym darstellt, und zur im Ruhrgebiet gängigen Bezeichnung für ein Heißbrüh-Getränk. Denn dem „Mukkefukk“ soll die Unterzeile „Frisch aufgespielt“ beigestellt werden.

„Unser neuer Wettbewerb wird einheitlicher und kompakter“

Und tatsächlich soll der Wettbewerb für Essens Bandnachwuchs eine Frischzellenkur bekommen. Nach über 25 Jahren fehlten im vergangenen Jahr erstmals die Rocktage in den Veranstaltungskalendern der Stadtteile. Bis dahin gab es vier unterschiedliche Wettbewerbe: zunächst in Werden, dann auch in Steele und Kray und schließlich auch im Essener Norden und Westen kreuzten Bands in den Jugendhäusern der Stadtteile die Gitarren. Alle vier Rocktage hatten ihr eigenes Finale – eine zentrale Endrunde fehlte.

Das ändert sich nun: „Unser neuer Wettbewerb wird einheitlicher und kompakter“, erläutert Gerd Dubiel vom Jugendamt. Denn: „Es gibt schlicht nicht mehr so viele Bands wie noch vor zehn Jahren“. Viermal drei Vorrunden mit je drei Bands wurden schlicht zu viel.

"Von Rock über Pop bis Jazz und Singer/Songwriter"

So wird es in den Stadtteilen weiterhin Vorrunden geben – insgesamt fünf an der Zahl mit jeweils drei Bands. Die jeweiligen Gewinner sollen dann in der Weststadthalle um den ersten Preis spielen: ein professioneller Videodreh. Dass der bisheriger Hauptpreis – ein Tag im Studio – angesichts der digitalen Revolution etwas aus der Zeit gefallen schien, war ein weiterer Grund fürs neue Konzept. Zudem öffnet sich der Contest musikalisch: Nicht umsonst fehlt das „Rock“ im Wettbewerb. „Von Rock über Pop bis Jazz und Singer/Songwriter“ soll alles möglich sein“, so Dubiel. Auch ein Streichquartett soll möglich sein, „wenn sie was Cooles auf die Beine stellen.“