Essen. . Der CDU-Mann Rolf-Dieter Liebeskind könnte SPD-Politiker Klaus Persch als Bezirksbürgermeister in der Bezirksvertretung III ablösen. In Bredeney verliert die CDU leicht, feiert aber Top-Ergebnis von 53,3 Prozent. Parteien sind auf Partnersuche.

Die Veränderungen, die sich durch das Ergebnis der Kommunalwahl für die Bezirksvertretung III (Essen-West) ergeben, sehen nicht dramatisch aus. Die SPD büßte als stärkste Fraktion lediglich einen Sitz ein und ist künftig mit sechs statt bisher sieben Vertretern dabei. „Den Sitz haben wir an die kleineren Parteien verloren“, erklärt Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD). CDU (5 Sitze), Grüne (3) und Linke (2) behielten ihre Sitze.

Welche Parteien sich bis zur konstituierenden Sitzung am 12. Juni finden, ist laut Persch offen. „Wir verstehen uns gut mit den Grünen, werden aber auch mit der CDU sprechen.“ Persch ist sich bewusst, dass er als Bezirksbürgermeister abgelöst werden könnte. „Das ist halt Demokratie.“ „Skandalös“ findet Persch allerdings die geringe Wahlbeteiligung.

"Keine CDU- oder SPD-Spielplätze"

DemokratieKonkurrent um das Amt des Bezirksbürgermeisters ist Rolf-Dieter Liebeskind. Der CDU-Fraktionssprecher in der BV III war angetreten, um eben dieses Amt zu übernehmen. Die Aufhebung der Fünf-Prozent-Klausel führe dazu, dass immer mehr kleine Parteien in die Parlamente einzögen, was für Bruchstellen sorge. „Allerdings sehe ich das für die Bezirksvertretung als nicht so dramatisch an, weil wir viele Ziele gemeinsam verfolgen. Es gibt ja keine CDU- oder SPD-Spielplätze“, so Liebeskind, der Gespräche mit SPD und Grünen anstrebt.

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In der BV IX bleibt die CDU mit neun Sitzen dominierende Kraft. „Da wir aber keine Mehrheit haben, werden wir mit den anderen Parteien sprechen“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Bonmann (CDU). Er will seinen Stil beibehalten und Probleme im Gespräch erörtern, statt Fronten durch Koalition und Opposition zu schaffen. Insgesamt sei die CDU mit dem Ergebnis zufrieden, habe allerdings gerade in der Hochburg Bredeney, wo sie mit 53,3 Prozent das stadtweit beste Ergebnis erzielte, leicht verloren. „Vielleicht haben wir Bredeney etwas vernachlässigt, weil es dort kein echtes Wahlkampfthema gab. Mit der geplanten Bebauung im Zentrum wird sich das jetzt wohl ändern“, so Bonmann.

"Extrem spannend"

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Für Diskussionen in den Stadtteilen des Südwestens wird sicher noch länger das knappste Ergebnis sorgen, mit dem ein SPD-Kandidat direkt in den Rat einzog: Thomas Rotter, der im Kommunalwahlbezirk 11 (Margarethenhöhe, Haarzopf, Fulerum) antrat, sicherte sich sein Mandat mit 19 Stimmen Vorsprung vor dem CDU-Konkurrenten Marcus von der Gathen.

Die SPD konnte 2817 Stimmen verbuchen, die CDU 2798. „Das war schon extrem spannend, zumal Haarzopf ja zu den letzten Wahlbezirken gehörte, die ausgezählt wurden. Dass wir auf der Margarethenhöhe vorn liegen würden, konnte man sich denken, aber viele Haarzopfer wählen ja traditionell CDU“, so Rotter nach dem stressigen Wahlabend. „Wir haben uns gerade zum Thema Bebauung in Haarzopf richtig ins Zeug gelegt, aber die Wähler haben das nicht honoriert. Die AfD hat schon viele Stimmen abgegraben“, hatte sich Rotter mehr erhofft.

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