Essen-Rüttenscheid. . Gerd Fabritz, der 1958 die „Eule“ gründete, wurde bei der Verleihung des Gastronomiepreises „Rü-Award“ mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Auch die Verantwortlichen der Kneipe Sailors Pub, des Restaurants Chili & Olive, der Bar Bliss und der Musiker Wolf Chodera jubelten im Katakomben-Theater.
Für Hannes Schmitz, Gastronomie-Urgestein und bei der Verleihung des Rü-Awards Laudator des Ehrenpreises, gehört sein langjähriger Freund Gerd Fabritz zu den Wegbereitern der „modernen Kneipen“. „Gerd war einer der ersten, für die die Musik ein zentraler Bestandteil der Kneipe war“, sagt Schmitz. Mit seiner „Eule“, die Fabritz bereits 1958 - damals noch am Wehmenkamp - gründete, habe er zum ruhrgebietsweiten Ruf Rüttenscheids als Amüsier- und Kneipenmeile beigetragen. Viel wichtiger aber sei, dass Fabritz sein Leben in den „Dienst des Gastes“ gestellt habe.
Simone Raskob ist Codera-Fan
Obwohl er den heutigen Betrieb an der Klarastraße 2006 in die Hände von Tochter Janine und Schwiegersohn Simon Heidenreich legte, besucht Fabritz die „Eule“ fast täglich: „Ganz loslassen kann ich einfach nicht“, verspricht er auch am Samstagabend im Katakomben-Theater, wo der Gastronomiepreis bereits zum vierten Mal verliehen wurde. Die Erlöse werden dabei wieder dem Kinderpalliativnetzwerk und der Einrichtung Förderturm gespendet.
Die Königskategorie „beste Kneipe“ können Martina Lotz und Stephan Klose vom Sailors Pub für sich entscheiden. „Wir wissen ein tolles Publikum und klasse Musiker hinter uns“, freut sich Klose, der schon lange als Gastronom aktiv ist und auch das Café Egal gründete. Ebenfalls „alte Hasen“ im Gastgeschäft werden in der Kategorie „Bar/Club“ auf die Bühne geholt: Babak Jawaheri und Shayan Yanfaghfouri lassen mit ihrem Bliss die Grenzen zwischen Club und Kneipe längst verschwimmen, so das Urteil von Björn Schüngel, der den Abend moderiert. Auch Vino Schultz ist mit ihrem indischen Restaurant „Chili & Olive“ längst kein Geheimtipp mehr, hat sich an der Emmastraße ein Stammpublikum aufgebaut: Dabei bleibt sie auch auf der Bühne freundlich zurückhaltend. Ihren Gästen habe sie alles zu verdanken, ihnen gebühre auch der Preis als „Bestes Restaurant“.
Rü-Awards 2013
Jubel bricht beim Gewinner der Kategorie „Veranstaltung“ aus - Wolf Codera wird für seine „Session Possible“ ausgezeichnet, in der er monatlich hochkarätige Musiker an wechselnden Veranstaltungsorten in Rüttenscheid zusammenbringt. Einer seiner größten Fans sitzt in der ersten Reihe und applaudiert minutenlang, Umweltdezernentin Simone Raskob: „Wir haben uns 2010 bei der Eröffnung des Uni-Parks kennengelernt. Er hat diesen Preis wirklich verdient.“
